Volleyball Moerser SC steht schon am Scheideweg

Moers · Sonntag ist der TV Bühl zu Gast in der Halle Adolfinum. Der Verlierer hängt im Keller der Volleyball-Bundesliga fest.

Eine Ausnahmegenehmigung der Deutschen Volleyball-Liga (DVL) macht's möglich: Der Moerser SC kehrt vorübergehend in die Heimatstadt zurück. Am Sonntagnachmittag erwarten die Adler den Bundesliga-Konkurrenten TV Bühl zum vierten Punktspiel der laufenden Saison in der Sporthalle Adolfinum, da die RWE-Sporthalle in Mülheim an der Ruhr anderweitig belegt ist. Ein Wiedersehen wird es mit dem früheren Diagonalangreifer des MSC, Marvin Prolingheuer, geben, der mittlerweile bei den Schwarzwäldern aufschlägt.

Allerdings verlief sein ganz persönlicher Start im Trikot der Bühler ähnlich enttäuschend wie das der gesamten Truppe von Trainer Ruben Wolochin. "Das Liga-Duell der Fehlstarter" titelt der Presse-Service der DVL zum bevorstehenden Vergleich zweier Tabellennachbarn. Moers gelang lediglich der Auftaktsieg gegen Schlusslicht VC Dresden, Bühl hat noch keinen Punkt auf der Habenseite, allerdings in Gestalt von Generali Haching und dem VfB Friedrichshafen schon zwei ganz schwere Brocken nach drei Partien hinter sich.

MSC-Trainer Chang Cheng Liu bringt es auf den Punkt: "Jetzt kommen die Gegner, mit denen wir um einen Platz in der Tabellenmitte kämpfen. Wir müssen jetzt bei unserem Heimspiel mit Selbstvertrauen ans Werk gehen. Fehler müssen wir schnell abhaken und uns auf die nächste Situation konzentrieren. Jetzt ist wichtig: Nicht an das Ergebnis denken, sondern das nächste Problem lösen." Nach der deftigen Auswärtsniederlage bei den Berlin Recycling Volleys wollen die Adler das negative Punktekonto korrigieren. Für beide Teams, die ja nach der regulären Spielzeit offiziell wenigstens Tabellenplatz sechs für die Play Offs anpeilen, ist es bereits ein Schicksalsspiel. Eine Mannschaft wird ihre Negativserie durchbrechen, die andere bleibt bis auf weiteres im Tabellenkeller der Volleyball-Bundesliga hängen.

Wie verlief das Training der vergangenen Tage? Liu ging es darum, die Niederlage in Berlin aus den Köpfen der Spieler zu bekommen und den Blick nach vorn zu richten. Klartext: Gegen die zurzeit großartig aufspielenden Berliner werden auch andere Teams Federn lassen — also das Geschehen abhaken. Ansonsten war das Arbeiten an den erkannten Schwächen in der Annahme und im Angriff ein Schwerpunkt der Arbeit. Die Abstimmung des neuen Zuspielers Nico Freriks mit seinen Nebenleuten wurde weiter verbessert. Allerdings macht sich der Coach Sorgen wegen der personellen Situation: Tobias Neumann verletzte sich in Berlin am Knöchel und muss bis auf weiteres pausieren. Bart Janssen und Ewoud Gommans sind angeschlagen, Michael Olieman klagt nach wie vor über Schmerzen im Knie und kann nur reduziert trainieren. Bühls Annahmespezialist Joel Bruschweiler fiel bislang auf Seiten des Gegners aus. Die Gäste haben ähnliche Probleme wie der Moerser SC. Es könnte also durchaus sein, dass es im Adolfinum zu einem Aufschlag-Annahme-Duell kommt.

(RP/rl)
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