Volleyball Moerser SC peilt nächste Revanche an

Moers · Schon heute tritt der Volleyball-Bundesligist aus der Grafenstadt die Auswärtsfahrt zum VC Dresden an. Im Hinspiel gab es in eigener Halle eine ebenso unnötige wie bittere 2:3-Niederlage. Klar, dass der MSC auf Wiedergutmachung aus ist.

 Zugang Itamar Stein (r.) hatte entscheidenden Anteil daran, dass der MSC am vergangenen Wochenende gegen den TV Rottenburg gewann. Morgen soll in Dresden der nächste Sieg folgen.

Zugang Itamar Stein (r.) hatte entscheidenden Anteil daran, dass der MSC am vergangenen Wochenende gegen den TV Rottenburg gewann. Morgen soll in Dresden der nächste Sieg folgen.

Foto: SAB

Es ist schon auffällig, wie lernfähig und beweglich sich das Management des Volleyball-Bundesligisten Moerser SC in dieser Saison präsentiert. Nachdem zum Ende der Vorrunde entscheidend erfolgsbeeinflussende Personalentscheidungen getroffen wurden, die zu einer Siegesserie von drei Partien in Folge geführt haben, darf die Mannschaft nun erstmals seit einer gefühlten Ewigkeit einen Tag vor einer Auswärtsbegegnung anreisen. MSC-Trainer Chang Cheng Liu hatte in den vergangenen Jahren des Öfteren angemerkt, dass eine strapaziöse Auswärtsfahrt nicht gut für das Leistungsvermögen seiner Schützlinge ist. Und so kommt es, dass die Adler bereits heute in Dresden eintreffen, wo morgen (18 Uhr) das Duell mit dem Tabellenschlusslicht auf dem Programm steht.

Wenn die Mannschaft die Maßnahme der Vereinsführung mit einem Sieg zurückzahlt, ist die Rechnung jedenfalls aufgegangen. Auf jeden Fall sind die Grafenstädter beim Schlusslicht VC Dresden klarer Favorit. Am 27. Oktober durfte das Team aus Sachsen letztmalig über einen Sieg jubeln. Das passierte ausgerechnet im Enni-Sportpark in Moers. Damit ist auch klar, dass es für die Schützlinge von Trainer Liu mal wieder etwas zurechtzurücken gibt. Ähnlich wie am vergangenen Sonntag gegen den TV Rottenburg (3:0) wollen Kapitän Tim Broshog und seine Nebenleute die hochnotpeinliche 2:3-Schlappe aus dem Hinspiel wettmachen. Seither holte der VCD aus acht Spielen nur noch fünf magere Satzgewinne. Trotzdem warnt der Chinese vor Überheblichkeit: "Wir sind der Favorit.

Aber Dresden wird uns die Punkte nicht auf einem silbernen Tablett anreichen. Unser Gegner hat nichts zu verlieren, weil es in dieser Saison keinen sportlichen Absteiger geben wird. Also können sie mit vollem Risiko gegen uns spielen." Mittlerweile wurde Trainerin Sylvia Roll entlassen, und der ehemalige Co-Trainer Jan Pretschek hat nun das Sagen auf der Trainerbank. Ihm assistiert der frühere Moerser Regisseur Sven Dörendahl, der den VCD auch in die Bundesliga geführt hatte, ehe er als Sportdirektor eher im Hintergrund gearbeitet hat. Aufpassen müssen die Grafenstädter auf Mittelblocker Robert Schramm, Eric Grosche und Zuspieler Santino Rost, die bereits ausgezeichnete Einzelleistungen an den Tag gelegt haben.

Individuell, aber auch in der Breite ist der MSC durchweg stärker besetzt — eine Niederlage gliche also einer Blamage. In der Margon-Arena waren meist die Ränge mit rund 1000 Zuschauer gut gefüllt. Bei der letzten Heimniederlage am 11. Januar gegen den VfB Friedrichshafen aber kamen nur noch etwas mehr als 700 Fans. Die 0:3-Auswärtsschlappe bei den CV Mitteldeutschland am vergangenen Wochenende dürfte die Lust bei den VCD-Fans auf Spitzenvolleyball nicht unbedingt gesteigert haben. Das wäre kein Nachteil für den MSC, der sich aber darauf nicht wirklich fokussiert. Selbst nach dem dritten Sieg in Serie und 9:1 Sätzen findet Trainer Liu noch deutliche Worte: "Wir haben noch eine Menge Arbeit zu leisten. So richtig rund lief es gegen Rottenburg nicht. Unsere beiden Zuspieler Tobias Neumann und Pedro Rangel haben ein unterschiedliches Tempo und einen unterschiedlichen Rhythmus. Auch die Aufgaben in der Abwehr müssen abgestimmt werden — es kommt eben bei Entscheidungen und Zuordnungen auf Bruchteile von Sekunden an."

(RP)
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