Volleyball Moerser SC mit einem Bein im Achtelfinale

Moers · Volleyball-Europapokal: Im Achtelfinal-Hinspiel hatte das Team von Trainer Liu beim 3:0-Sieg wenig Mühe mit Chemes Humenné.

 Duell an der Netzmitte zwischen MSC-Kapitän Tim Broshog (hinten) und dem slowakischen Mittelblocker Jakub Joszak. Nicht nur in dieser Szene behielten die Moerser das bessere Ende für sich.

Duell an der Netzmitte zwischen MSC-Kapitän Tim Broshog (hinten) und dem slowakischen Mittelblocker Jakub Joszak. Nicht nur in dieser Szene behielten die Moerser das bessere Ende für sich.

Foto: SAB

Mit mindestens einem Bein steht der Moerser SC im Achtelfinale des Volleyball-Challenge-Cup-Wettbewerbs. Gestern Abend besiegten die Adler die slowakische Vertretung von Chemes Hummené deutlich mit 3:0 (25:17, 25:19, 25:22) und schufen sich damit eine glänzende Ausgangsposition für das Rückspiel am kommenden Dienstag im Osten der Slowakei. In der Sporthalle des Gymnasiums Adolfinum war die einseitige Partie schnell entschieden. Nach 72 Minuten wussten die Gäste, dass sich die lange Anreise über rund 1500 Kilometer für sie tatsächlich kaum gelohnt hatte.

Unter den rund 200 Zuschauern machte sich nie ein Zweifel breit, dass die Gastgeber ernsthaft in Gefahr geraten konnten. Brav und bieder traten die Ost-Europäer am Niederrhein auf und hatten allenfalls im Schluss-Abschnitt ein wenig für Spannung sorgen können. Mit 21:19 lagen sie da in Führung, aber der MSC hatte auf der Diagonalposition einen Mann, der über die größte Erfahrung im gesamten Team verfügt: Steve Keir. Der Australier brachte jeden Ball, der ihm von Nico Freriks aufgelegt wurde, sicher im Feld der Slowaken unter – manchmal butterweich platziert, meist aber knallhart und krachend.

Er hatte zuvor Michael Olieman ersetzt, war also von der Annahme/Außenposition in die Hauptangreifer-Rolle geschlüpft. Tom Weber rückte für Keir in den Annahmeriegel neben dem erneut überragenden Libero Óscar Rodriguez und dem seit Wochen starken Ewoud Gommans. Es war ein schöner Abend für die Grafenstädter, weil jeder der elf gesunden Spieler des Kaders auch zum Einsatz kam. Selbst Youngstar Lukas Schattenberg durfte sich erneut bewähren – MSC-Coach Chang Cheng Liu achtete genau darauf, ob und wann er speziell die Akteure von der Bank so in die Partie bringen konnte, dass es keinen entscheidenden Bruch im Auftritt der Adler gab. "Das war unser bestes Spiel der letzten vier Wochen. Allerdings erschien mir die Stimmung innerhalb der Mannschaft etwas zu ruhig. Etwas mehr Emotion hätte ich mir gewünscht", sagte Trainer Liu.

Seinen Schützlingen war indes zu Gute zu halten, dass sie es in den ersten beiden Sätzen zu einfach hatten. Die Konzentration dann weiter hoch zu halten, ist nicht immer ganz einfach. Enttäuscht und mit nachdenklichen Gesichtszügen gab er später zu Protokoll: "Wir haben uns viel mehr Fehler erlaubt, als uns das normalerweise passiert. Unsere Orientierung hat in einigen Passagen nicht gestimmt. Im Rückspiel werden wir besser auftreten, weil wir dann unsere Fans hinter uns haben. Allerdings wird es ganz schwer, die Moerser zu schlagen. Sie waren heute eindeutig stärker als wir."

Klingt so, als müssten die Grafenstädter die Reise in die Slowakei nur noch antreten, um den Sack zuzubinden und locker ins Achtelfinale einzuziehen. Aber vor einer möglichen Unterschätzung des Gegners wird der Moerser Trainer seine Mannschaft warnen.

Sollte der MSC die Runde der letzten 16 Mannschaften erreichen, dann geht es weiter gegen den Gewinner der Achtelfinalpaarung zwischen dem israelischen Vertreter Hapoel Mate-Asher Akko und der polnischen Truppe von Delecta Bydgoszcz. Die Viertelfinal-Hinspiele sind für den 15. bis 17. Januar 2013 angesetzt und bedeuten weitere Englische Wochen.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort