Volleyball Moerser SC fordert den Deutschen Meister

Moers · Die Berlin Recycling Volleys feiern heute Abend ihre Premiere im Enni-Sportpartk Rheinkamp. Die Star-Truppe aus der Hauptstadt hat in der bisherigen Bundesliga-Saison schon Schwächen offenbart.

 Als Berlin zum bislang letzten Mal in Moers zu Gast war, wurde noch im Adolfinum gespielt. Hier versucht Tim Broshog, am Block von Tomas Kmet vorbeizuschlagen. Die Zuspieler Kawika Shoji (r.) und Nico Freriks schauen zu.

Als Berlin zum bislang letzten Mal in Moers zu Gast war, wurde noch im Adolfinum gespielt. Hier versucht Tim Broshog, am Block von Tomas Kmet vorbeizuschlagen. Die Zuspieler Kawika Shoji (r.) und Nico Freriks schauen zu.

Foto: SAB

Die Erleichterung nach dem ersten Saisonsieg in der Volleyball-Bundesliga am vergangenen Wochenende beim Aufsteiger RWE Volley Bottrop war im Lager des Moerser SC groß. Doch was jetzt noch fehlt, ist ein Sieg im heimischen Enni-Sportpark. Ob der allerdings heute in der Partie ab 19.30 Uhr gelingt, ist überaus fraglich. Denn zu Gast ist der amtierende Deutsche Meister Berlin Recycling Volleys, der über einen sowohl qualitativ als auch quantitativ erstklassig besetzten Kader verfügt.

Allerdings: Von der Souveränität, die vor der Saison von den Hauptstädtern erwartet worden war, ist die Truppe von Trainer Mark Lebedew noch ein ganzes Stück entfernt. Die Dreifachbelastung in Meisterschaft, Pokal und Champions League geht trotz des breit aufgestellten Kaders offenbar auch nicht spurlos an den Berlinern vorbei. Zwei deutliche Niederlagen gegen den VfB Friedrichshafen (0:3) und gegen Evivo Düren (1:3) bescheren den BR Volleys mit neun Punkten aktuell nur den fünften Tabellenplatz. So waren die Berliner ganz froh, dass sie gerade das erste freie Wochenende seit Saisonbeginn genießen konnten. "Es war wichtig, mal wieder etwas Ruhe zu haben", gesteht der Australier Lebedew.

Die Moerser sind dagegen froh, dass sie am Wochenende wieder einen Schritt nach vorne gemacht haben. Der Sieg gegen Aufsteiger Bottrop war zwar eigentlich Pflicht, doch MSC-Trainer Chang Cheng Liu attestiert seiner Mannschaft auch jenseits der drei Punkte eine Weiterentwicklung: "Natürlich hatten wir insgesamt einen schwachen Saisonstart, aber wir haben uns auf jeder Position wieder ein Stückchen verbessert." Ob das freilich reicht, um die übermächtig scheinenden Gäste heute in Bedrängnis zu bringen, da ist sich Liu nicht sicher. "Wir werden auf jeden Fall alles geben. Und vielleicht reicht es am Ende ja zu einem Punkt." Die Berliner reisen jedenfalls nicht ohne Respekt an. Zum einen sind die Moerser ein Dauerrivale in der Bundesliga, heute steht die Partie bereits zum 58. Mal an – nur mit Friedrichshafen duellierten sich die Berliner in ihrer Vereinsgeschichte öfter. Zum anderen dürften die Volleys sicher noch die Partie von Anfang des Jahres im Kopf haben, als sie noch im Adolfinum nach einem hochklassigen Match nur knapp die Nase vorne hatten.

Damals wie heute ist die enorme Höhe beim Block eine große Stärke der Volleys: Felix Fischer, Paul Carroll, Tomas Kmet und Robert Kromm messen alle über zwei Meter. Hinzu kommt heute noch Sebastian Kühner (2,03 Meter), der Kawika Shoji als Zuspieler vertritt, weil der mit dem US-amerikanischen Nationalteam unterwegs ist. Doch trotz des Höhenvorteils warnt Mark Lebedew seine Spieler davor, bei ihrer Premiere im neuen Enni-Sportpark die Gastgeber zu unterschätzen: "Bottrop war zuletzt gut in Form. Daran sieht man, dass sich Moers inzwischen gut entwickelt hat. Wir müssen richtig Gas geben, und unsere Stärken ausspielen, um die nächsten Punkte zu holen."

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort