Tennis Moers schon im zweiten Spiel unter Zugzwang

Moers · Nach der unglücklichen Auftaktniederlage geht's für die 08-Damen in der Tennis-Bundesliga heute gegen Ludwigshafen. Ein Sieg muss her.

Blau-Weiß drängt sich als Modefarbe des Sommers auf. Die launische Dame Hertha hat sich in der Fußball-Bundesliga zurückgemeldet, und auch in der Tenniswelt der Hauptstadt strahlen die Verantwortlichen derzeit mit dem guten Wetter im Osten um die Wette. Der Tennisclub aus Berlin mit den Farben Blau und Weiß in seinem Namen hat in den beiden ersten Spieltagen der Bundesliga die Konkurrenz aufgemischt.

Neben den Favoriten aus Bocholt und Ratingen steht allein der Aufsteiger noch ohne Verlustpunkt da. Das hatte man sich am Niederrhein ganz anders ausgerechnet. Der TC ZWS Moers 08 und ETuF Essen mussten gegen den Neuling aus Berlin die Punkte quittieren und lecken sich jetzt die Wunden.

"Eigentlich haben wir alles richtig gemacht und stehen jetzt dennoch mit leeren Händen da", sagt 08-Manager Stefan Hofmann angesichts der mehr als unglücklichen 4:5-Niederlage vor einer Woche und vor dem heutigen zweiten Auftritt des Moerser Bundesligisten. Das Duell beim zweiten Aufsteiger der Liga, dem BASF TC Ludwigshafen, hat jetzt vorentscheidenden Charakter angenommen. Beide Mannschaften stehen noch ohne Punkte da. Die einfache Rechnung, die sich aufdrängt: Wer verliert, darf sich nach der Saison schon mal die Reisewege zu den Spielplätzen der 2. Liga heraussuchen. Der Moerser Tross ist gestern zum vorentscheidenden Spiel aufgebrochen. An der Filder Straße ist Elke Lemmens ins Auto gestiegen.

Die junge Belgierin, die bereits in der Saison des vergangenen Jahres zu ihren Einsätzen gelangte, nimmt in Ludwigshafen den Platz der diesmal nicht mitwirkenden Elise Mertens ein. Marrit Boonstra wartete schon am Duisburger Bahnhof. Die Niederländerin hat bei ihrer Premiere gegen Berlin ihre Zeit gebraucht, um in der Bundesliga Fuß zu fassen. Klar, die erste Liga mit Gegenspielerinnen, die man sonst nur im Fernsehen sieht, ist gewöhnungsbedürftig, wenn es vorher in der Regionalliga um Punkte ging. Laura Pous-Tio, die das Team schon gegen Berlin anführte, ist auch in Ludwigshafen wieder die Moerser Spitzenspielerin.

Die Spanierin stieg gestern in Frankfurt aus dem Flieger. Mit Michaela Honcova, die in Karlsruhe dazu kam, war der kleine Moerser Bus voll. Die Österreicherin Patricia Mayr-Achleitner, die vor einer Woche die hoch eingeschätzte Russin Nina Bratchikova vom Platz fegte, und die aus Prag angereiste Stanislava Hrozenska warteten in Ludwigshafen als Empfangskomitee und hatten die Plätze beim Italiener schon vorbestellt.

Beim Abendessen hat das Moerser Team über den Tellerrand geschaut und überlegt, welche BASF-Spielerinnen sich zum Dienstantritt melden. Eva Birnerova wird erwartet. Die frühere Moerserin, die bei 08 mehr verdienen wollte als es den Verantwortlichen tragbar erschien, hat nicht für das Turnier in ihrer Heimatstadt Prag gemeldet und wird sich nicht auf die faule Haut legen. Laura Thorpe, ebenfalls schon einmal im Moerser Kader vertreten, war in Ludwigshafens Auftaktpartien gegen Bocholt und in Ratingen schon dabei. Dazu wird die starke Rumänin Raluca Olaru erwartet. Das ist ein Trio an der Spitze, das 08 erst einmal verdauen muss. In der unteren Hälfte ist mit Christina Shakovets und Dominice Ripoll zu rechnen, zudem hat die US-Spielerin Lindsey Hardenbergh sich in der Ratingen-Partie mit einem Sieg über Kristina Barrois empfohlen.

(dk)
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