Fechten Moderne Halle für Fechthochburg Moers

Moers · Nach 30 Jahren Kampf um eine neue Fechthalle gab es vorige Woche endlich den ersten Spatenstich. Mit Unterstützung des Landes und der Stadt baut der FC Moers an der Filder Straße. Vorsitzender Walter Zyber blickt optimistisch in die Zukunft.

 Bald können die Moerser Fechttalente in einer neuen Halle trainieren. Wie die von außen aussieht, zeigt die Bauskizze oben.

Bald können die Moerser Fechttalente in einer neuen Halle trainieren. Wie die von außen aussieht, zeigt die Bauskizze oben.

Foto: K. Dieker

Herr Zyber, wie war das für Sie, als nach so langer Zeit der erste Spatenstich für die neue Halle erfolgt ist?

Zyber Von den 30 Jahren, in denen schon an diesem Projekt gearbeitet wird, bin ich 14 Jahre als 2. Vorsitzender und 14 Jahre als 1. Vorsitzender dabei. Wenn man dann nach so vielen Höhen und Tiefen mit so hochkarätigen Mitstreitern diese Halle endgültig auf den Weg bringt, ist das schon ein wahnsinniges Gefühl. Im Zusammenhang mit der Krupp-Pleite in Rheinhausen habe ich mal den Spruch gehört: Beharrlichkeit ist die Macht der kleinen Leute. Daran habe ich mich nach Rückschlägen erinnert, es musste immer weitergehen.

Was waren die Hauptgründe dafür, dass sich dieser Prozess so lange hingezogen hat?

Zyber Rat und Verwaltung der Stadt Moers haben immer zu uns gestanden. Der Knackpunkt war die Finanzierung und in diesem Zusammenhang der Landeszuschuss. Nachdem wir 2007 eine Kooperation mit dem Tennisclub Moers 08 geschlossen hatten, scheiterte der Zuschuss plötzlich daran, dass bei unserem Landesleistungsstützpunkt der Zusatz "in besonderem Landesinteresse" fehlte. Als uns der zugebilligt wurde, haben wir den Antrag 2010 neu gestellt. Jetzt steht die Finanzierung: 466 000 Euro gibt das Land, 300 000 Euro die Stadt Moers, und 300 000 Euro bringt der Verein mit Hilfe eines günstigen Kredits der Sparkasse auf.

Wieso ist die neue Halle eigentlich so wichtig für den Verein?

Zyber In unserer alten Halle am Nordring haben schon lange unzumutbare Zustände geherrscht. Der Status als Landesleistungsstützpunkt richtet sich zwar nicht nach der Infrastruktur, sondern nach Leistung und Anzahl der Kaderfechter. Doch wenn Vertreter vom Deutschen Fechter-Bund und von den Stützpunkten aus Bonn oder Tauberbischofsheim bei uns waren, konnte man schon merken, wie sie die Nase rümpfen. Aber in erster Linie geht es darum, dass wir jetzt mit unseren beiden hauptamtlichen Trainern vernünftiges Leistungssport-Training anbieten können, und das in einer Umgebung, die technisch auf dem neusten Stand ist. Für die Zukunft des Vereins ist auch wichtig, dass wir jetzt unser Angebot an Fitnesskursen ausbauen können, um mit Blick auf die Finanzierung unsere Einnahmen zu erhöhen. Und natürlich hoffen wir, dass wir unsere Mitgliederzahlen wieder deutlich steigern können.

Welche Vorteile bringt die neue Halle ganz konkret mit sich?

Zyber Zum Beispiel einen modernen Schwingboden, der die Verletzungsgefahr minimiert, den aktuellen Bestimmungen entsprechende Fechtbahnen, Trefferanzeigen, einen Raum fürs Krafttraining und nicht zuletzt Umkleiden und sanitäre Anlagen, die die Jugendlichen ohne Bedenken nutzen können.

Auch mit der alten Halle hat der Verein viele Talente hervorgebracht. Was kommt denn jetzt noch alles?

Zyber Super Trainer haben wir schon. Wenn die Halle im Herbst fertig wird, haben wir auch Trainingsmöglichkeiten geschaffen, die Moers als Fechthochburg gerecht werden. Mit diesen Voraussetzungen erhöhen sich die Chancen, Talente in die Spitze zu bringen.

Mit der neuen Halle wird Ihr Verein Nachbar des TC Moers 08. Wie sieht die Zusammenarbeit aus?

Zyber Generell glaube ich, dass es kleine Vereine, die sich keine Kooperationspartner suchen, sehr schwer haben werden. Wir werden künftig die Gesellschaftsräume und die Gastronomie im Clubhaus des TC mitnutzen. Im sportlichen Bereich ist angedacht, dass die TC-Mitglieder bei uns ein Fitnessprogramm absolvieren können. Wir könnten im Gegenzug Tennis-AGs anbieten.

DAVID BEINEKE FÜHRTE DAS GESPRÄCH.

(RP/rl)
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