Tennis Lesic und Henke nicht zu stoppen

Tennis · Mario Lesic freut sich über seinen ersten Titelgewinn bei den Kamp-Lintfort Open. Das gestrige Endspiel gegen den Göttinger Christian Witte zelebrierte er wie ein Schachspiel. Den Sieg in der Damenkonkurrenz holte sich Rochusclub-Spielerin Vanessa Henke.

 Während Vanessa Henke (r.) vom Rochusclub Düsseldorf im Endspiel der Kamp-Lintfort Open gegen Imke Küsgen (Etuf Essen) wenig Mühe hatte, lieferte sich Herren-Sieger Mario Lesic (TC SWE Repelen) im Finale mit dem Göttinger Christian Wille ein hochklassiges Duell.

Während Vanessa Henke (r.) vom Rochusclub Düsseldorf im Endspiel der Kamp-Lintfort Open gegen Imke Küsgen (Etuf Essen) wenig Mühe hatte, lieferte sich Herren-Sieger Mario Lesic (TC SWE Repelen) im Finale mit dem Göttinger Christian Wille ein hochklassiges Duell.

Foto: Wensierski/Hohl

Die Erleichterung war bis auf die Terrasse vor dem Clubhaus des TC Blau-Weiß Kamp-Lintfort zu hören. "Da ist das Ding", jubelte Mario Lesic, als ihm nach dem ersten erfolgreich verwandelten Matchball der Titel als Sieger der Kamp-Lintfort Open 2012 nicht mehr zu nehmen war. Wesentlich ruhiger feierte dagegen Vanessa Henke ihren Endspielsieg in der Damenkonkurrenz.

Tennis: Lesic und Henke nicht zu stoppen
Foto: Siegfried Wensierksi

Nicht von ungefähr: Zwischen der neuen Titelgewinnerin vom Düsseldorfer Rochusclub und ihrer Finalgegnerin Imke Küsgen (Etuf Essen) hat sich nach zahlreichen gemeinsamen Duellen in den vergangenen Jahren Respekt aufgebaut, der sich in Kamp-Lintfort in einem von beiden Seiten vorsichtig geführten Spiel entlud. Lange Grundlinienduelle und das Warten auf den Fehler der Kontrahentin verhinderten ein Finale, das demnächst in der Reihe der "Open-Klassiker" geführt werden wird.

Nach gutem Beginn Küsgens mit 4:1-Vorsprung profitierte Henke von den sich einschleichenden Patzern der amtierenden Verbandsmeisterin, holte sich neun Spiele in Folge und siegte nach 76 Minuten ungefährdet gegen eine am Ende mutlose und deprimierte Gegnerin mit 6:4, 6:2. Wesentlich spannender war da die Vorschlussrunde verlaufen, in der die Düsseldorferin (gegen Lena Lutzeier) und ihre Finalkontrahentin (gegen Katharina Rath) jeweils in drei Sätzen gefordert waren.

Seinen Titelgewinn zelebrierte Mario Lesic wie ein Schachspiel. Der 30-Jährige vom TC Schwarz-Gold Repelen, 2008 im Finale unterlegen, nahm das Endspiel im weißen Dress gegen in Schwarz gekleideten Göttinger Christian Wille auf. "Weißer König schlägt schwarzen Läufer" lautete die Bilanz nach zwei technisch starken Sätzen, die Lesic mit 6:2, 7:6 für sich verbuchte.

Der neue Open-Sieger war mit viel Respekt ins Spiel gegen den zehn Jahre jüngeren Wille gegangen, der als Qualifikant ins Hauptfeld gerutscht war und dort neben dem Turnierfavoriten Marko Lenz zudem zwei weitere gesetzte Spieler vor unlösbare Aufgaben gestellt hatte. Doch im Finale gab Lesic das Tempo vor.

Mal zügelte er seinen Kontrahenten mit ruhigem Slice-Spiel, mal jagte er mit krachender Vorhand, die platziert ihr Ziel erreichte, den Göttinger in die Winkel des Spielfeldes. Zudem hat der Repelener sein Spiel seit der Finalniederlage vor vier Jahren verändert. Aus dem "Bum-Bum-Mario" ist ein gewiefter Fuchs geworden, der sich Chancen erspielt und sich auf seine große Laufbereitschaft verlassen darf. Gegen Witte gab Lesic das Tempo vor und ließ sich auch nicht vom Break zum 2:5 im zweiten Satz aus der Ruhe bringen. Mit 7:2 siegte er im entscheidenden Tiebreak.

In Daniel Altmaier steht ein junger Spieler bereit, der künftig in Lesic' Stiefel treten könnte. Der 14-Jährige aus dem Lager der Gastgeber, nur knapp im Achtelfinale gescheitert, hat das Talent, um irgendwann auch einmal "das Ding" zu gewinnen.

(dk)
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