Radsport "Kwaheri" – Laura Haffmann

Radsport · Der 27. Niederrheinpokal, ausgerichtet vom Grafschafter Rad- und Motorsportverein, stand ganz im Zeichen großer Emotionen. "KWAHERI LAURA" war auf einem großen selbst erstellten Plakat zu lesen – was nichts anderes heißt als: "Auf Wiedersehen, Laura". Es war der letzte Auftritt der Moerserin Laura Haffmann vor eigenem Publikum. Am 24. Juni startet sie das vorerst letzte Mal bei den Landesmeisterschaften in Kevelaer. Die sympathische Sportlerin hat sich entschlossen, ein freiwilliges soziales Jahr zu absolvieren – und das nicht mal eben um die Ecke. Anfang August nimmt sie ihre Arbeit bei einer Behinderten-Tagesstätte in Tansania auf.

So flossen im Vorfeld reichlich Tränen, denn der Abschied von ihrer sportlichen Familie fällt ihr alles andere leicht. "Es ist schwer für mich, wenn ich daran denke, heute zum letzten Mal hier zu fahren", betonte sie mit einem dicken Klos im Hals. "Ich habe heute schon viel geweint." Vor ihrer Darbietung im Zweier-Kunstradfahren in der Altersklasse der Elite mussten die Taschentücher nochmals gezückt werden, ehe sie mit ihrer langjährigen Partnerin Alina van Zütphen aufs Parkett fuhr. Mit glasigen Augen absolvierte das erfolgreiche Moerser Duo nochmals einen gelungenen Auftritt, doch Freude wollte nicht so richtig aufkommen. "Ich werde mich jetzt auf die Einzelkonkurrenzen beschränken", verriet Alina. "Nach so langer Zeit kann ich es mir einfach nicht vorstellen, mit einer neuen Partnerin zu arbeiten." Neben dem Zweier wird beim GRMSV damit auch die Vierer-Einrad-Kombo und die Vierer-Kunstradmannschaft gesprengt, doch um den Nachwuchs muss sich der Verein keine Sorgen machen. Seit einem Jahr wagt Fabienne Bertl die akrobatischen Kunststücke auf dem Einrad und das bereits mit Erfolg. Bei der gestrigen Veranstaltung konnte sie mit 33,35 Punkten eine neue Bestleistung aufstellen.

"Das hat richtig gut geklappt", freute sich die Elfjährige. Zweimal pro Woche wagt sie sich bereits an Übungen wie "Sattellenkerstand" und "Kehrübungen" heran. "Dafür habe ich schon vier bis fünf Wochen benötigt, ehe ich es konnte. Und damit es bei Turnieren noch besser klappt, wird unmittelbar davor auch dreimal in der Woche trainert." Jetzt freut sie sich allerdings erst einmal auf die Ferien, doch nicht ohne ihren geliebten Sport, denn heute geht es mit dem GRMSV Moers für eine Woche in ein Trainingslager in den Harz. Allerdings steht nicht ausschließlich Training auf dem Programm. "Ich freue mich schon, wenn wir zusammen schwimmen gehen und die Rodelbahn wird bestimmt auch ganz toll."

(ut)
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