Volleyball Klare Niederlage, verbesserte Leistung

Moers · Auch gegen Pokalsieger Generali Haching gab es für den Volleyball-Bundesligisten Moerser SC keine Trendwende. Die Adler verloren ihr Heimspiel gestern mit 0:3, zeigten aber nach Einschätzung von Trainer Liu "kleine Fortschritte".

 Joris Marcelis (rechts) erzielte gegen Generali Haching 16 Punkte und wurde wertvollster Spieler des MSC. Den gegnerischen Block stellen Konstantin Shumov und Tsimafei Zhukouski.

Joris Marcelis (rechts) erzielte gegen Generali Haching 16 Punkte und wurde wertvollster Spieler des MSC. Den gegnerischen Block stellen Konstantin Shumov und Tsimafei Zhukouski.

Foto: Sab

Das Ergebnis klingt drastisch. Allerdings hielt der Moerser SC die Partie gegen den Pokalsieger Generali Haching bis kurz vor Schluss offen. Mit 0:3 (23:25, 22:25, 19:25) verloren die Gastgeber ihr viertes von vier Saisonspielen in der Volleyball-Bundesliga. Rund 650 Zuschauer verfolgten das durchaus gutklassige Duell, bei dem die Moerser kämpferisch wieder überzeugten.

"Wir machen Fortschritte, auch wenn diese Schritte derzeit nicht sehr groß sind. Aber heute wäre auch ein völlig anderes Ergebnis möglich gewesen. Selbst nach dem 0:2-Satzrückstand habe ich noch einen Tiebreak für möglich gehalten. Das ist sehr schade für unsere Fans, aber auch für uns selbst", sagte MSC-Trainer Chang Cheng Liu. Sein Kollege Mihai Paduretu hatte einen ähnlichen Blick auf die Dinge: "Moers hat sehr gut gekämpft und uns alles abverlangt. Bei den vielen langen Ballwechseln konnte man deutlich sehen, dass der MSC keinen einzigen Ball verloren gibt. Außerdem haben die Fans hier eine tolle Stimmung verbreitet. Wir sind froh über die drei Punkte, weil in dieser Saison in der Liga alles möglich ist. Es gab ja bereits genügend Überraschungen."

Bundestrainer Vital Heynen schaute sich die Begegnung ebenfalls an. In Tim Broshog (Moers), Marcus Böhme, Simon Hirsch, Sebastian Schwarz, Tom Strohbach und Ferdinand Tille (alle Haching) konnte er gleich ein halbes Dutzend seiner Auswahlakteure unter die Lupe nehmen. "Das war heute ein gutes Spiel. Ich habe mir in den letzten Wochen viele andere Partien in Deutschland und im Ausland angesehen. Moers könnte am Ende unter den besten vier Teams landen. Punktuell muss noch etwas passieren, das Team insgesamt ist aber schon gut aufgestellt", so der Belgier, der eine gute Autostunde von Moers entfernt in Maaseik wohnt. Er unterhält viele Kontakte zu den Trainern in der Bundesliga, beispielsweise zu Ruben Wolochin, dem Coach des derzeit erfolgreichen TV Bühl. "Ich helfe gern mit meinen Beobachtungen und freue mich über einen Austausch."

Was auch ihm nicht verborgen blieb: Der MSC startete zweimal schwach in die Spielabschnitte. Das 4:10 im ersten Satz und ein 4:8-Rückstand im zweiten Durchgang brachten die Adler nicht aus der Ruhe. Stark diesmal die Annahme mit Tim Elsner, Mark Plotyczer und Libero Óscar Rodriguez. Auch Diagonalangreifer Joris Marcelis zeigt ansteigende Form. Mit 16 Punkten war er bester Scorer auf dem Spielfeld. Moers holte die hohen Rückstände auf, knickte aber jeweils in der entscheidenden Phase ein. Aus dem 23:23 im ersten Abschnitt wurde ein 23:25. Aus dem 20:18 im zweiten Satz wurde ein 22:25.

Im dritten Durchgang spielte einer der beiden Linienrichter bei 17:17 Schicksal und gab unter einem gellenden Pfeifkonzert einen Ball für Haching gut, der rund 20 Zentimeter außerhalb des Feldes aufschlug. Tobias Neumann holte sich anschließend wegen zu heftigen Reklamierens die Gelbe Karte ab, das Moerser Team war in seiner Moral gebrochen. Haching zog ohne Mühe auf 25:19 von dannen.

(RP)
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