Handball „Keinen Druck aufbauen“

Interview mit Rüdiger Winter, dem Trainer des Handball-Landesligisten SV Neukirchen. Der Klassenerhalt bleibt das vorrangige Ziel. Auch der aktuelle dritte Tabellenplatz ist für ihn kein Grund, daran etwas zu ändern.

Als Aufsteiger sorgt der SV Neukirchen in der Handball-Landesliga schon während der gesamten Saison für Furore. Eine Spielrunde vor dem Ende der Hinrunde belegt die Mannschaft den dritten Tabellenplatz. Über das bisherige Abschneiden und die Aussichten bis zum Ende der Saison sprach Uwe Thelen mit dem Neukirchener Trainer Rüdiger Winter.

Tabellenplatz drei ist für einen Liga-Neuling doch sicherlich eine Top-Leistung. Oder wie beurteilen Sie den bisherigen Saisonverlauf?

Winter Nach anfänglichen Schwierigkeiten sind wir inzwischen in der Landesliga angekommen. Wenn ich unseren Punktestand betrachte, dann gebe ich Ihnen Recht. Das ist schon ein riesiger Erfolg.

Vor der Saison war nicht mehr als der Klassenerhalt die Zielsetzung. Sollte diese jetzt nicht nach oben korrigiert werden?

Winter Nein, das ist auf gar keinen Fall erforderlich. Wenn wir unsere Siege betrachten, dann sehen wir, dass sie zumeist sehr knapp ausgefallen sind und dass wir uns die Erfolge hart erkämpft haben. So kann es durchaus passieren, dass wir diese Spiele in der Rückrunde verlieren. Außerdem würde ich meine Spieler mit einer neuen Zielsetzung nur unnötig unter Druck setzen, denn die Erwartungshaltung würde zwangsläufig steigen. Ich weiß jedenfalls, dass gerade unsere jungen Spieler noch nicht so weit sind, um so einem Druck stand zu halten.

Was sind denn Ihrer Meinung nach die Gründe für das bislang so erfolgreiche Abschneiden?

Winter Natürlich sind die erfahrenen Spieler für uns nicht zu ersetzen. Andererseits hatten einige der jungen Aktiven, wie Marcel Reimann, Jan Roschig und Sebastian Zech, punktuell wahre Leistungsexplosionen, womit sie uns ganz bestimmt zu dem einen oder anderen Sieg verholfen haben. Die Jungen haben jedenfalls immer wieder geziegt, welch ein immenses Potenzial in ihnen steckt. Deshalb bin ich auch so zuversichtlich, dass wir in der Landesliga auf Dauer in den oberen Regionen der Tabelle mitspielen können. Vor allem, wenn unsere Talente irgendwann mal konstante Leistungen bringen, was zurzeit von ihnen noch nicht erwartet werden kann und darf.

Die Landesliga wird von der HSG Vennikel und dem OSC Rheinhausen II dominiert, bei dem Sie mit dem SVN am kommenden Sonntag Nachmittag antreten müssen. Werden Sie da Ihrem Lokalrivalen aus Vennikel Schützenhilfe leisten?

Winter Nein, die so genannte Schützenhilfe gibt es von uns weder für den einen noch den anderen Konkurrenten. Das hat nichts mit Missgunst zu tun, sondern lediglich mit gesunder sportlicher Rivalität. Wir müssen zunächst auf uns selbst sehen. Beim OSC wird es sicherlich schwer genug. Vor allem, wenn es uns nicht gelingen sollte, den ehemaligen Nationalspieler Achim Schürmann auszuschalten, dann werden wir hoffnungslos untergehen.

(RP)
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