Fußball Keine Tore, aber Sieger und Verlierer

Moers · Das Spitzenspiel der Fußball-Kreisliga A zwischen den Mannschaften aus Scherpenberg und Schwafheim endet torlos. Dem Trainer der Hausherren war's recht, während der Gästecoach den nicht erreichten Punkten nachtrauerte.

 Erstmals in dieser Meisterschaftssaison stand Esudin Hasanovic (links) im Team des SV Schwafheim. Hier kommt der Mittelfeldspieler aber zu spät gegen den Scherpenberger Ayhas Karabas.

Erstmals in dieser Meisterschaftssaison stand Esudin Hasanovic (links) im Team des SV Schwafheim. Hier kommt der Mittelfeldspieler aber zu spät gegen den Scherpenberger Ayhas Karabas.

Foto: K. Dieker

Mitunter gibt es Sieger und Verlierer, wo eigentlich kein Platz für Gewinner und Unterlegene scheint. Das Spitzenderby zwischen dem SV Scherpenberg und dem Nachbarn SV Schwafheim, mit dem die Kreisliga A ihr Programm des Jahres eröffnete, endete vor 250 Zuschauern mit einem torlosen Remis. Und dennoch: Die Hausherren, an der Spitze der Liga rangierend, erhoben den Anspruch des "gefühlten" Siegers. "Der Punkt hilft uns weiter", zeigte sich Scherpenbergs Trainer Kay Bartkowiak alles andere als unzufrieden mit dem Spielausgang. Die Stimmungslage auf der anderen Seite des Platzes war da schon gänzlich anders. Holger Stamm vertrat die Koalition der Enttäuschten. "Nach dem Spielverlauf in der ersten Hälfte haben wir hier Punkte verschenkt", haderte Schwafheims Trainer mit der Doppelnull im Spielergebnis.

Beide Seiten hatten sich vor dem Lokal- und Spitzenderby einiges einfallen lassen. Bartkowiak setzte in Gestalt von Marcel Eich den auffälligsten Akteur des Hinspiels, erst Torschütze beim damaligen 2:2 und später mit einer Roten Karte vom Feld geschickt, auf die harte und kalte Scherpenberger Bank. Für ihn sollte Lars Hübschke, in der Winterpause aus der zweiten Mannschaft nach oben befördert, für Gefahr im Strafraum der Gäste sorgen. Holger Stamm zauberte in Gestalt von Esudin Hasanovic einen Mittelfeldakteur aus dem Hut, der gestern nach halbjähriger Pause sein Comeback feierte. Im ersten Saisonspiel der Gäste, im August im Pokal gegen Borussia Veen, hatte es für den letztjährigen Neukirchener Mittelfeldregisseur einige wenige Spielminuten gegeben, ehe sich der Spieler, dessen Markenzeichen die bis zur Hose hochgezogenen Stutzen sind, aus privaten Gründen für einige Monate zurückzog.

60 Minuten später waren die überraschenden Züge der Trainerkollegen aber nur noch Makulatur. Stamm nahm Hasanovic aus dem Spiel, ohne dass der "Zehner", als einziger Akteur auf dem Platz im kurzärmligen Dress, entscheidende Akzente hatte setzen können. Auf der Gegenseite war kurz darauf auch für Hübschke der Arbeitstag beendet, als Bartkowiak doch noch auf Eich zurückgriff.

Scherpenbergs Stürmer sprach nach dem Abpfiff aus, was den 250 Zuschauern auch nicht verborgen geblieben war: "Der SVS hätte das Spiel schon in der ersten Hälfte entscheiden können." Thorsten Schikofsky gleich doppelt, dazu Dustin Brands und Mathias Kery, der mit dem Pausenpfiff des großzügig, aber souverän leitenden Schiris Enes Krupic am Ball vorbeirutschte, hatten Schwafheims Führung auf Kopf und Fuß und somit in der Hand. Auch im zweiten Abschnitt gewährten die Hausherren ihrem Verfolger viele Freiheiten. Der eingewechselte Arne Becker hätte das noch bestrafen können, vergab aber die letzten Möglichkeiten des Topspiels.

(RP)
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