Moers Keine Freude über die Torflut

Moers · Zumindest nicht bei Jürgen Vanek, dem Trainer des Fußball-A-Ligisten VfL Repelen, der in den bisherigen 16 Punktspielen bereits 52 Gegentreffer kassiert hat. Torjäger Astrit Krasniqi verlässt den Club in der Winterpause.

Eines darf dem VfL Repelen nicht nachgesagt werden: Von Langeweile kann bei den Spielen des Tabellenzwölften der Fußball-Kreisliga A wahrlich nicht die Rede sein. In den absolvierten 16 Meisterschaftspartien der Mannschaft von der Stormstraße sind 90 Tore gefallen - fast sechs Treffer pro Begegnung bekamen die Zuschauer also für ihr Eintrittsgeld geboten.

Der Mann an der Seitenlinie hatte an der Torflut freilich keinen Spaß. Trainer Jürgen Vanek musste nämlich mit anschauen, dass die Mehrzahl der Tore nicht von seinen Stürmern erzielt wurde. 52 Gegentreffer hat der VfL bereits auf seinem Konto gesammelt; nur der Tabellenletzte DJK Lintfort weist eine noch schlechtere Bilanz auf. Selbst Trainer, die sich liebend gern der Offensive verschreiben, werden da nachdenklich. "Wäre doch schön gewesen, wenn wir einmal eine schlichte 1:0-Führung über die Runden gebracht hätten", sagt Jürgen Vanek, der sich so manches Mal ein "englisches" Resultat herbei gewünscht hätte.

Bei mehr als 50 Gegentoren sind die Schuldigen natürlich leicht auszumachen. "Es fehlte die Konstanz in der Abwehr", erklärt Vanek, der insbesondere mit den Leistungen seiner erfahrenen Spieler mit den niedrigen Rückennummern nicht immer glücklich war. Der Ausfall von Torhüter Marius Spannekrebs, der nach einer Verletzung erst zuschauen und am Ende aus personellen Gründen gar im Angriff spielen musste (und dort sogar unter den Torschützen war), kam hinzu.

"Die Leistungen können nicht stimmen, wenn die Spieler nicht zu 100 Prozent fit sind", meint der Trainer und spielt damit auf die oft mangelhafte Beteiligung an den Trainings-Abenden an. "Einige hängen sich leider nicht genügend rein, sondern halten sich bereits für Spitzenspieler", klagt Vanek, der den VfL Repelen als Gesamtwerk nicht aus den Augen verliert. "Mir tut es leid für die treuen Zuschauer, denen wir nicht die Ergebnisse liefern, die sie verdient hätten!"

Es muss sich also Einiges ändern, verlangt der Trainer, der zu allem Übel künftig auf seinen erfolgreichsten Torschützen verzichten muss. Astrit Krasniqi, für den zehn Treffer zu Buche stehen, wechselt in der Winterpause zum Krefelder Bezirksligisten TuS St. Hubert. "Er war einer der Fleißigsten, aber er hat eben höhere Ansprüche", sagt der Trainer, der Verständnis für den Wechsel hat.

Im Gegenzug hofft Vanek auf die Verpflichtung neuer Akteure. Marcel Malek, zuletzt beim TV Asberg tätiger Abwehrspieler, wird das VfL-Team verstärken. Zudem rechnet der Repelener Trainer mit zwei neuen Stürmern und hofft auf die Rückkehr des erfahrenen Sascha Schmotzer, der in den vergangenen Monaten aus privaten Gründen nicht zur Verfügung stand.

"So lange wir die nötigen Punkte holen, darf es ruhig etwas unspektakulärer werden", betont Vanek, der auf ein ruhiges neues Jahr hofft.

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