Handball Kein Angsthasen-Handball des TuS

Den Lintforter Regionalligisten ereilt im Drittrundenspiel gegen den Bundesligisten Frisch Auf Göppingen das erwartetete Aus im DHB-Pokal.Trotz der deutlichen 23:42-Niederlage verabschieden die Zuschauer ihre Lieblinge in der Sporthalle Eyller Straße aber mit stehendem Applaus.

Stehender Applaus für die Handballerinnen des TuS Lintfort – und dabei hatten die doch gerade ihr Drittrundenspiel im DHB-Pokal mit 23:42 (9:18) verloren. Aber die Zuschauer in der Eyller Halle hatten eben nicht vergessen, dass "ihre" Mannschaft aus der Regionalliga sich immerhin dem Europacup-erfahrenen Bundesligisten Frisch Auf Göppingen stellen musste.

Erstmals in seiner Vereinsgeschichte durfte der Regionalligist im Pokalwettbewerb einen Vertreter der obersten Liga empfangen. Schon nach wenigen Minuten zeichnete sich ab, dass zwischen Bundes- und Regionalliga mehr als nur zwei Welten liegen. Hielt sich der TuS in den Anfangsminuten bis zum 5:7 noch sehr achtbar, so zogen die Gäste von der Schwäbischen Alb in der Folge deutlich davon. Erst in der 20. Minute, nach fast zehnminütiger Lintforter "Sendepause", durfte Vanessa Idelberger den sechsten Treffer der Gastgeberinnen zum Stande von 6:15 erzielen.

Auch nach dem Wechsel dauerte das muntere, aber eindeutige Spielchen an. "Wir haben in einigen Phasen gut mitspielen können", freute sich TuS-Trainer Bettina Grenz-Klein, ohne dabei zu registrieren, das die Göppingerinnen dann einen Gang zurückgeschaltet hatten. "Dennoch", so die Trainerin, "wir haben uns gut verkauft und keinen Angsthasen-Handball gezeigt."

Göppingens Griff ins Töpfchen

Unübersehbar blieben natürlich nicht die technischen Vorteile der Gäste, deren Dynamik und körperliche Vorteile. Diese Summe forderte die Fehler im Lintforter Spiel geradezu heraus, schaffte Freiräume für eigene erfolgreich vorgeführte Tempogegenstöße und leichtfertig erscheinende Ballverluste des TuS, die dem Spiel des Regionalligisten einen holprigen Anstrich verliehen. Doch dafür hatte Bettina Grenz-Klein neben der konditionellen Überlegenheit des Frisch Auf-Teams auch eine ganz simple Erklärung parat. "Die Bundesliga spielt mit einem ganz anderen Harz-Niveau", blickte die Lintforter Trainerin auf den klebrigen Ball und die fast schwarzen Händen der Göppinger Spielerinnen, die stets tief ins Harztöpfchen gegriffen und das Spielgerät auf diese Weise zu ihrem Vorteil verändert hatten.

"Unsere Zuschauer haben gesehen, dass wir unser Bestes gegeben haben und stehen treu zu uns", freute sich die Trainerin über den Applaus, den die Zuschauer trotz der deutlichen Niederlage spendeten. Die Mannschaft soll ihn mitnehmen um ihr Ziel, die Zweitliga-Rückkehr, zu verwirklichen.

(RP)
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