Fußball Kapitän geht beim GSV von Bord
Moers · Fußball-Landesligist GSV Moers hat im neuen Jahr zwar noch kein Pflichtspiel bestritten, muss sich aber schon stark mit der Zukunft beschäftigen. Eric Holz kündigte seinen Wechsel nach Homberg an.
Wie wichtig Eric Holz für den GSV Moers in der Fußball-Landesliga ist, hat sich mal wieder am Dienstag im Testspiel gegen die U23 von RW Oberhausen gezeigt. Bei der 2:4-Niederlage nahm Trainer Werner Wildhagen seinen Kapitän wegen Adduktorenproblemen nach der ersten Hälfte aus der Mannschaft, um mit Blick auf das Meisterschaftsspiel am Sonntag beim BV Borussia Bocholt kein unnötiges Risiko einzugehen. Ab dem Sommer werden die Grafenstädter allerdings komplett ohne ihren Leistungsträger auskommen müssen, denn er ließ jetzt wissen, dass er sich nach der Saison dem Oberligisten VfB Homberg anschließen wird.
Klar, dass die Verantwortlichen beim GSV angesichts des schmerzlichen Verlustes nicht vor Freude in die Luft springen, doch Groll empfinden sie auch nicht. "Eric ist mit 23 Jahren in einem Alter, in dem er wechseln muss, um vorwärtszukommen. Das ist für seine Entwicklung wichtig", sagt Trainer Werner Wildhagen und fügt hinzu: "Alle sind der Meinung, dass das der richtige Schritt ist. Da ist ihm keiner böse." Wobei er die Saison ja noch mit Holz zu Ende spielen kann, betroffen sind in erster Linie Erdem Onat und Andreas Voss, die als gleichberechtigtes Trainerduo auf den scheidenden Wildhagen folgen werden. Doch auch bei den beiden stößt der Mittelfeldspieler auf Verständnis. "Keine Frage, wir hätten Eric gerne als Schlüsselspieler gehalten und haben ihm das auch deutlich gesagt", meint Onat, der aktuell noch die zweite Mannschaft des GSV betreut. "Aber wir sind offen miteinander umgegangen. Wir sind dem Jungen nicht böse." Vielmehr sei es für Holz der richtige Zeitpunkt gewesen, den Sprung in die Oberliga zu wagen, zu der er auf jeden Fall das Zeug habe.
So sind Onat und Voss gezwungen, eine schlagkräftige Truppe ohne den aktuellen Mannschaftsführer auf die Beine zu stellen — müssen dabei angesichts der angekündigten Etatkürzung beim GSV aber auf prominente Zukäufe von außerhalb verzichten. Eine Herausforderung, auf die sich Onat allerdings freut: "Wir haben viele junge Talente in den eigenen Reihen, die sich beweisen können. Einige haben auf jeden Fall das Potenzial." Die Gespräche mit den weiteren Spielern des aktuellen Kaders laufen derzeit auf Hochtouren. Laut Onat gibt es positive Signale, dass die meisten bleiben. Bis Ende März soll Klarheit herrschen. Nach Vorstellung des neuen Trainerduos soll es künftig eine noch engere Verzahnung zwischen erster und zweiter Mannschaft geben, die Übergänge sollen fließend sein, um den Konkurrenzkampf zu erhöhen: "Niemand soll sich ausruhen können und merken, dass ihm andere Spieler im Nacken sitzen."
