Handball Hohmann-Zwillinge vereint

Mit einem eindrucksvollen 36:30-Erfolg im Spitzenspiel gegen den TuS Nettelstedt bleiben die Handballfrauen des TuS Lintfort im Rennen um den Aufstieg in die Zweite Bundesliga und Union Halle auf den Fersen.

Eindrucksvoll untermauerten die Handballfrauen des TuS Lintfort ihre Ansprüche auf den Aufstieg in die Zweite Bundesliga. Das Regionalliga-Spitzenspiel gegen den TuS Nettelstedt gewannen sie in überzeugender Manier mit 36:30 (16:15). Dabei sah es im Vorfeld der Partie alles andere als rosig für die Klosterstädterinnen aus. Beim Abschlusstraining knickte die Lintforter Torhüterin Nicole Hillig um. Sofort kamen die schlimmsten Befürchtungen auf – zu befürchten stand eine Beschädigung des Bandapparates. Die Verletzung stellte sich später zwar weniger schwerwiegend heraus, doch ein "dickes Knie" blieb zurück und beschert Hillig eine Zwangspause von mindestens zwei Wochen. Auch Silva Goebel wird länger ausfallen, denn sie laboriert an einer Knochenhautentzündung am Schienbein.

Nun war guter Rat teuer, denn mit Sophia Kochs stand nur noch eine Torhüterin zur Verfügung. Ein solches Risiko der personellen Minimallösung wollte die Lintforter Trainerin Bettina Grenz-Klein nicht eingehen. Sie besann sich auf die Vergangenheit und bat Birgit Hohmann, die Zwillingsschwester von Ute Hohmann, auszuhelfen. Ohne lange zu überlegen sagte die "Torhüterin im Ruhestand" spontan zu. "Das finde ich ganz toll von Birgit", freute sich Bettina Grenz-Klein, und belohnte ihre ehemalige Weggefährtin mit einem Einsatz in den letzten fünf Minuten der Partie.

Eine besondere Motivation

War die Begegnung in der ersten Halbzeit noch ausgeglichen, änderte sich das nach dem Seitenwechsel. Mit enormem Tempo setzten die Gastgeberinnen Nettelstedt gehörig unter Druck. Motiviert, mit ihrer Zwillingsschwester wieder gemeinsam auf dem Parkett stehen zu können, war Ute Hohmann kaum zu bremsen. Sie spielte ihre Antrittsschnelligkeit bei den Tempogegenstößen aus, so dass die Gegnerinnen nur noch staunend hinterher schauen konnten. Außerdem ragte Caroline Mook aus einem starken Team heraus. In der zweiten Halbzeit übernahm sie in der Deckung einen offensiven Part und legte die Nettelstedter Spielmacherin Gabriela Korandowa an die Kette. Verbissen kämpfte die Lintforter Spielführerin um jeden Zentimeter und gab keinen Ball verloren.

"Selbst in schwierigen Situationen hat sich die Mannschaft heute nicht aus dem Konzept bringen lassen und unsere Linie beibehalten. Das hat mich schon sehr beeindruckt", betonte Bettina Grenz-Klein nach dem Schlusspfiff.

(RP)
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