Volleyball Heute wird's für Moers im Europapokal ernst

Moers · Volleyball-Bundesligist MSC empfängt in der zweiten Runde des Challenge Cups das luxemburgische Team VC Strassen.

 Der Niederländer Bobby Kooy ist einer der Spieler im MSC-Trikot, die schon Erfahrung im Europpokal gesammelt haben.

Der Niederländer Bobby Kooy ist einer der Spieler im MSC-Trikot, die schon Erfahrung im Europpokal gesammelt haben.

Foto: MSC

Am 20. November 2011 schrieb der Volleyball-Club Strassen, heute Abend im Moerser Adolfinum zu Gast, im Großherzogtum Luxemburg Sportgeschichte. Das Rückspiel der zweiten Runde des Challenge Cups gegen Casa Modena geriet zur größten Blamage des zwölfmaligen Europapokalsiegers aus der norditalienischen Emilia-Romagna. Nach einem souveränen 3:0-Hinspielerfolg schonte Trainer Daniele Bagnoli etliche Stars und schickte im Rückspiel seinen Nachwuchs aufs Parkett. Die Quittung folgte auf dem Fuße, denn der krasse Außenseiter aus Luxemburg spielte sich in einen Rausch, siegte seinerseits mit 3:0 siegte und entschied anschließend den fälligen "Golden Set" gar mit 15:5 für sich.

Der haushohe Favorit trat gedemütigt die Heimreise auf den Appenin an – mit dabei war vor einem Jahr auch Dick Kooy, der Bruder des Moersers Außenangreifers Bobby Kooy. Ihm bietet sich heute Chance zur familieninternen Revanche. Denn der Moerser SC, 1990 erster deutscher Sieger des CEV-Pokals, empfängt Strassen um 19.30 Uhr zum Zweitrunden-Hinspiel im Challenge Cup. Die Vorgeschichte zeigt, dass Adler-Coach Chang Cheng Liu sein Team vor diesen Luxemburgern warnen sollte. Sie sind in der Lage, über sich hinaus zu wachsen. Vor dem Hintergrund, dass MSC-Präsident Günter Krivec den europäischen Wettbewerb in seiner frühen Phase als wirtschaftliches Zuschuss-Geschäft betrachtet, täte eine Blamage doppelt weh.

Die Fans der Moerser dürften sich nach fast vierjähriger Europapokal-Abstinenz jedoch auf das Comeback der Adler freuen und werden im Adolfinum wie gewohnt für gute Stimmung sorgen. Der jüngste Aufwärtstrend der Grafenstädter sollte nicht durch Leichtfertigkeit wieder zerstört werden. Allerdings kommen die Strassener mit einer Niederlage aus ihrer letzten Punktspielpartie an den Niederrhein. Der Tabellendritte der luxemburgischen Eliteliga unterlag gegen den Zweiten VC Fentange mit 1:3. Das Rennen in der Meisterschaft des Großherzogtums ist völlig offen. Die Gäste werden mit einer Mannschaft nach Deutschland kommen, die durchaus über Erfahrung verfügt. Einige tschechische Akteure wird Trainer Herman Jenne aufbieten, wie den Diagonalangreifer Frantisek Vosahlo, einen der Helden aus dem Vorjahr.

Es wird für den MSC also darauf ankommen, sich mit einem Heimsieg eine gute Ausgangsposition zu verschaffen. Wie gefährlich es werden kann, einen Gegner zu unterschätzen, haben die Adler erst kürzlich beim Pokal-Achtelfinalspiel in Durmersheim erfahren müssen. Für MSC-Trainer Chang Cheng Liu ist es "eine Ehre", an einem europäischen Wettbewerb teilnehmen zu dürfen. Prognosen möchte er aber nicht abgeben: "Wir sind seit längerem erstmals wieder international dabei. Wir wollen natürlich jetzt mindestens die zweite Runde überstehen, aber leicht wird das gewiss nicht." Eine Reihe von Spielern in seinem Aufgebot hat schon Erfahrung in europäischen Wettbewerben sammeln können: Die Holländer im Team – Michael Olieman, Nico Freriks, Ewoud Gommans und Bobby Kooy – haben international gespielt, auch Steve Keir hat an mehreren europäischen Wettbewerben teilgenommen. MSC-Kapitän Tim Broshog und Tobias Neumann haben in der Saison 2008/2009 europäisch gespielt.

(RP)
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