Volleyball Harte Landung der Adler auch im Pokal

Tübingen/Moers · Im Achtelfinale des DVV-Pokalwettbewerbs scheitert der Finalist der vergangenen Saison mit 1:3 beim TV Rottenburg. Nach der Niederlagenserie in der Meisterschaft warten die Spieler des Moerser SC weiter auf ihr erstes Erfolgserlebnis.

 Tobias Neumann und Tim Broshog bei der Blockabwehr gegen den angreifenden Rottenburger Dirk Mehlberg. Im Hintergrund lauert Tim Elsner, der gestern Abend noch bester Moerser Akteur in einem durchweg schwachen Team war.

Tobias Neumann und Tim Broshog bei der Blockabwehr gegen den angreifenden Rottenburger Dirk Mehlberg. Im Hintergrund lauert Tim Elsner, der gestern Abend noch bester Moerser Akteur in einem durchweg schwachen Team war.

Foto: sab

Zum Auftakt der Spielzeit 2013/14 setzte sich der Volleyball-Bundesligist Moerser SC noch deutlich stärker zur Wehr. Am 19. Oktober unterlagen die Adler bei ihrer Saisonpremiere mit 2:3 in Tübingen gegen den TV Rottenburg, erzielten dabei 119:109 Punkte und waren am Ende unglücklicher Verlierer. Anderer Wettbewerb, anderer Zeitpunkt, gleicher Gegner: Gestern Abend gab es eine 1:3 (18:25, 25:20, 21:25, 23:25)-Niederlage in der Paul-Horn-Arena – und diesmal war das Team von TVR-Coach Hans-Peter Müller-Angstenberger der verdiente Sieger. Rottenburg zieht ins DVV-Pokal-Viertelfinale ein und erwartet in zwei Wochen Pokalsieger Generali Haching. Beim MSC geht das Grübeln über den verpatzten Saisonstart weiter. Am Wochenende soll nun das erste Erfolgserlebnis her – in der Bundesligapartie in Bottrop kommt es zum Westderby.

Der Moerser Trainer Chang Cheng Liu schüttelte bereits während des Spiels immer wieder den Kopf und meinte nach der Partie: "Keiner meiner Spieler hat heute konstant gespielt. Auf eine gute Aktion folgte fast immer ein Fehler." Möglicherweise steckte die lange Busfahrt den Akteuren in den Knochen, sie wirkten nicht frisch, eher matt und deutlich weniger kämpferisch als noch zuletzt gegen Generali Haching. Auch das Ergebnis spiegelt wider, dass die Grafenstädter gestern ihren Nimbus eines Angstgegners gegenüber ihren Kontrahenten schnell verspielt hatten. "Ich bin hochzufrieden, dass wir dieses schwere Kaliber hinter uns gelassen haben. Zwar haben wir keine überragende Leistung gezeigt, weil wir einfach zu viele Chancen ausgelassen haben, aber immerhin waren wir mit unserem Aufschlag gegen Moers effektiv", urteilte Müller-Angstenberger.

Dirk Mehlberg variierte seine Aufschläge über alle vier Sätze. Mal streute er flatternde Lobs, mal schlug er hart und platziert auf. Die Annahme des MSC hatte ihre Müh' und Not mit seinen Services. Libero Óscar Rodriguez stand zwar in diesen Szenen sicher, aber seine Abwehraktionen waren ansonsten gestern nicht die Glücklichsten. Ein einziger Moerser verdiente sich gute Noten: Tim Elsner. Im Angriff verwertete er auch schwierige Bälle. Davon gab es reichlich viele, denn beide Zuspieler, sowohl Tobias Neumann, als auch Jelle van Jarsveld, ließen es überdurchschnittlich oft an der erforderlichen Präzision vermissen. Zu ihrer Ehrenrettung könnte man anführen, dass bereits die ersten Pässe aus der Annahme oft nicht sauber ankamen – so zog es sich wie ein Roter Faden durch den Spielaufbau der Adler. Elsner wurde zudem im dritten Satz trotz seiner guten Angriffsquote von den beiden Stellern nahezu vernachlässigt.

Die Gastgeber stellten sich gut auf die durchsichtige Moerser Spielstruktur ein und platzierten ein ums andere Mal – ähnlich, wie es schon am vergangenen Sonntag Generali Haching praktizierte – einen wirkungsvollen Doppelblock gegen die MSC-Angreifer. Und so hieß es diesmal im Punktvergleich 95:87 für den TVR. Ein absolut verdienter Erfolg für die Württemberger.

Trainer Liu und seinen Schützlingen bleibt nun nur der Blick nach vorn. Am Samstag um 19 Uhr gastieren die Niederrheiner in Bottrop beim Aufsteiger RWE Volleys, die ihrerseits gestern Abend mit 2:3 gegen den VC Dresden aus dem Pokalwettbewerb flogen. Dann will der MSC endlich den ersten Sieg dieser Spielzeit unter Dach und Fach bringen.

(RP)
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