Fußball GSV blamiert sich bis auf die Knochen

Moers/Korschenbroich · Der Landesligist aus Moers verliert nach unterirdischer Leistung mit 1:2 im Verbandspokal beim VfB Korschenbroich.

Die in gelb und schwarz gekleideten Spieler maulten mit dem Schiedsrichter, während der Grafschafter Trainer Erdem Onat erst einmal in den Büschen der Sportanlage im Korschenbroicher Ortsteil Liedberg verschwand, um das Gesehene und Geschehene zu verabreiten. Derweil tanzten die Kicker des VfB Korschenbroich auf dem Rasen. Sie hatten für eine echte Pokalüberraschung gesorgt, indem sie den Landesligisten aus der Grafenstadt mit 2:1 (1:1, 1:0) nach Verlängerung aus dem Wettbewerb eliminierten.

Es waren grausame 120 Minuten, die sich aus Sicht der Moerser in Liedberg abspielten. Als wäre die Leistung der Feldspieler nicht schon unterirdisch genug, leistete sich nach drei Minuten Torhüter Thomas Wilbers einen Patzer, und der gastgebende A-Ligist führte nach einen durchaus haltbaren Schuss von Yady Camara mit 1:0. Fortan war der zwei Klassen höher spielende GSV gezwungen, seine Aktivitäten zu intensivieren. Vor dem Tor der Gastgeber herrschte meist großes Gedränge, aber so wirklich zwingend war der Kick des GSV nicht.

Den Nachweis eines Spielers, der in den Oberligakader des VfB Homberg drängte, blieb auf der linken Seite GSV-Neuzugang Baran Öczan schuldig. Seine Flanken von der Außenseite – wenn sie denn überhaupt einmal ankamen – landeten meist hinter dem Tor oder fanden keinen Abnehmer. Auch Kevin Dyka auf der rechten Seite spielte im ersten Durchgang nicht viel besser. Er übersah häufig seine besser positionierten Mitspieler und suchte eigensinnig den Weg zum gegnerischen Tor. Besser wurde es aus Moerser Sicht durch die Hereinnahme von Fatih Yardim und Robert Kruppa, die die blassen Adem Türköz und Özcan ersetzten. Zwei Mal standen bei Schüssen von Dyka Pfosten und Latte im Weg, dann endlich erlöste Matthias Fröhlich mit seinem Kopfballtor seine Mannschaft vor der vorzeitigen Pleite. Allerdings: Bemerkenswerte Spielszenen ließen die Moerser auch in dieser Phase des Spiels vermissen. So musste auf dem holprigen Geläuf die Verlängerung die Entscheidung bringen. Der GSV war zumeist spielbestimmend, drängte die Gastgeber in ihre eigene Hälfte zurück, aber das Prädikat "durchschlagskräftig" hatte der GSV-Angriff nicht verdient. Und wie leicht der Landesligist an diesem trüben Sonntag auszuhebeln war, dafür steht die 117. Minute.

Während sich zwei Moerser in der Korschenbroicher Hälfte gegenseitig umrannten und somit nicht schnell genug in die Abwehr rückten, schlug der Korschenbroicher Torhüter Stefan Peters den Ball mal eben so in Richtung Moerser Tor. Dort stand Lukas Birrewitz. Der schüttelte mit zwei Körpertäuschungen seine Gegenspieler ab und warf den GSV mit einem beherzten Schuss aus dem Wettbewerb. Das jähe Ende einer jämmerlichen Pokalvorstellung. Lediglich Michael Schuster und mit Abstrichen Andreas Voss genügten den Ansprüchen eines Landesligisten.

(js)
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