Eishockey GSC wirft Haas raus

Der Eishockey-Regionalligist aus Moers trennt sich von seinem Trainer. Der war nach Meinung des Vereins-Vorsitzenden Oliver Jöbkes zu sanft und habe nicht das Letzte aus den Spielern heraus gekitzelt.

Der GSC Moers, Schlusslicht der Eishockey-Regionalliga NRW, zieht die Reißleine. Gestern trennten sich die Wege der Mannschaft und ihres Trainers Georg Haas. „In beiderseitigem Einvernehmen“, wie es offiziell heißt.

Bereits nach dem zweiten Drittel des Heimspiels gegen den EHC Dortmund, das die Moerser mit 1:16 verloren (RP exklusiv von gestern), hatte Haas von sich aus seinen Posten zur Verfügung gestelt und wurde denn auch in den letzten 20 Minuten durch den 1. Vorsitzenden des Vereins, Oliver Jöbkes, ersetzt. Nach einer Aussprache zwischen Jöbkes, Haas und der Mannschaft war der Coach trotzdem bereit, tags darauf im Auswärtsspiel beim EC Bergisch Land (siehe InfoKasten) wieder an der Bande zu stehen. „Jöbkes hat mir gesagt, dass die Mannschaft hinter mir steht und der Vorstand sowieso“, erklärt Haas diesen seinen ungewöhnlichen Schritt. Gestern Morgen allerdings entband Jöbkes den Trainer per E-Mail von seinem Amt.

„Es tut mir außerordentlich leid für den Schorsch, aber wir müssen jetzt die Reißleine ziehen, um die Klasse zu halten“, rechtfertigt Jöbkes die Trennung von Haas. Der Vereins-Chef, selbst im Besitz der erforderlichen Trainerlizenz, hatte Haas auch schon im Heimspiel gegen die Dinslakener „Kobras“ vertreten,das die Moerser mit 5:10 verloren. „Wenn ich sehe, dass die Mannschaft Fehler über Fehler macht, obwohl vorher darüber gesprochen wurde, dann reicht es mir. Ich glaube auch nicht, dass alle GSC-Akteure hundert Prozent geben. Man muss einen Spieler auch schon mal in den Hintern treten, wenn er es anders nicht versteht“, betont Jöbkes. Eine klare Spitze gegen Haas, der für eine sanftere Ansprache an die Mannschaft stand. „Entweder wechsle ich die gesamte Mannschaft aus oder den Trainer.“ Jöbkes erklärt, warum ihm aus seiner Sicht nur diese Entscheidung geblieben sei.

„Damit musste ich rechnen“

Seit knapp einem Jahr war Haas in Moers tätig. „Ich habe in dieser Zeit in ungefähr 50 Spielen an der Bande gestanden, und nur ein einziges haben wir sportlich gewonnen“, bilanziert der entlassene Übungsleiter sein Engagement beim Regionalliga-Tabellenletzten. Und weiter: „Also musste ich damit rechnen, irgendwann gehen zu müssen.“ In den nächsten Wochen werden Thomas Mirwa, der bisherige Juniorentrainer der Moerser, und Jöbkes das Training leiten und bei Spielen an der Bande stehen.

Der Vorsitzende hat zudem eine unmissverständliche Ansage an die Spieler parat: „Am kommenden Wochenende daheim gegen Trier und in Hamm verlange ich sechs Punkte.“ Innerhalb der nächsten 14 Tage will Jöbkes übrigens einen neuen Trainer verpflichten.

(RP)
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