Handball Fünf vor Zwölf ist schon vorbei

Nur mit einem Sieg beim ASV Süchteln wahrt der Handball-Verbandsligist Moerser SC noch seine Minimalchance auf den Klassenerhalt. Unabhängig davon weiß Trainer Heesen schon jetzt, dass er drei Top-Spieler verlieren wird.

Seit Wochen schrillen beim Handball-Verbandsligisten Moersre SC die Alarmglocken; von Spieltag zu Spieltag ist der Verein in der Tabelle immer weiter abgerutscht und steht nunmehr seit drei Runden auf einem Abstiegsplatz. Vor ungefähr einem Monat stellte Dieter Lau sein Traineramt zur Verfügung – angesichts der unaufhaltsamen Talfahrt und „damit in der Mannschaft mit einem anderen Trainer neue Impulse frei gesetzt werden können“ (die RP berichtete). Ein Nachfolger für Lau wurde mit Norbert Heesen schnell gefunden. Zwar hat sich die Mannschaft in der kurzen Zeit spielerisch gesteigert, doch ist an Zählbarem noch nicht viel heraus gesprungen.

So stehen die Uhren beim MSC jetzt auf Fünf vor Zwölf (beziehungsweise noch später) – und am kommenden Samstag geht’s zum gern so genannten Schicksalsspiel beim ASV Süchteln. Der weist fünf Punkte Vorsprung auf die Moerser auf. Zwischen beiden Vereinen rangiert noch der TV Walsum-Aldenrade, ist aber insofern außen vor, als er sich unlängst maßgeblich verstärkt hat und seitdem von Sieg zu Sieg eilt.

„Ohne Wenn und Aber: Wir müssen in Süchteln gewinnen“, sagt Heesen. „Sonst können wir die Verbandsliga abhaken. Das ist klipp und klar unsere Ausgangslage.“

Ein Abstieg ist für einen Verein natürlich immer schmerzhaft, zumal dann oft die Leistungsträger verloren gehen. Entweder suchen sie sich selbst ein neues Betätigungsfeld oder werden direkt von anderen Vereinen angesprochen. Auch der MSC bleibt davon nicht verschont (obwohl der Klassenerhalt ja theoretisch noch möglich ist): Drei wichtige Spieler werden den Verein verlassen.

Torhüter Michael Theisejans gab den Wechsel zu seinem Heimatverein SV Neukirchen schon vor geraumer Zeit bekannt. Routinier und Abwehrchef Roland Bongartz wird seine sportliche Laufbahn aus gesundheitlichen Gründen endgültig beenden; er erklärte sich jedoch bereit, der Mannschaft mit Rat und Tat zur Seite zur stehen und in absoluten Notfällen einzuspringen. Überaus begehrt ist Aufbauspieler Steffen Pitzen, bei dem, wie zu hören ist, eine Handvoll Clubs in regelmäßigen Abständen anklopfen. „Den Steffen hätte ich natürlich gern behalten“, betont Heesen. „Aber ich bin da sehr pessimistisch, auch wenn ich alles versuchen werde, ihm den Verbleib in Moers doch noch schmackhaft zu machen.“ Ansonsten zeichnet sich ab, dass der Großteil des Kaders bleibt – auch im Fall des Abstiegs.

In der Landesliga geht die Tendenz zumindest bei der HSG Vennikel genau in die andere Richtung. Vor der Heimpartie gegen Adler Bottrop am Samstag benötigt die HSG nur noch maximal sieben Punkte aus sechs Spielen, um den Aufstieg festzuzurren. Der Gegner Bottrop scheint eine durchaus lösbare Aufgabe zu sein, gewannen die Hausherren doch schon das Hinspiel deutlich mit 31:22.

Vor einer überaus interessanten Aufgabe steht der Landesliga-Aufsteiger SV Neukirchen, der beim TV Biefang seinen beachtlichen vierten Tabellenplatz verteidigen will. Das dürfte indes kein leichtes Unterfangen sein, rangieren die Gastgeber doch mit einem Punkt weniger als der SVN einen Platz hinter ihren Gästen.

(RP)
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