Fußball Fichte Lintfort: Abstieg ist besiegelt

Kamp-Lintfort · Nach der 2:3-Heimniederlage des Fußball-Landesligisten aus der Klosterstadt gegen den VfL Tönisberg ist der Relegationsplatz rechnerisch nicht mehr erreichbar. Neuorientierung soll kurzfristig beginnen.

 Torhüter Michael Burda (links), Danilo Gazija (vorn) und Sebastian Balitzki sind nach der 2:3-Niederlage gegen Tönisberg fassungslos.

Torhüter Michael Burda (links), Danilo Gazija (vorn) und Sebastian Balitzki sind nach der 2:3-Niederlage gegen Tönisberg fassungslos.

Foto: Siwe

Bitte einsteigen in den Fahrstuhl, es geht mal wieder abwärts. Die Hoffnungen auf den Klassenerhalt hatten an der Franzstraße bereits zur Wochenmitte einen erheblichen Dämpfer bekommen. Zunächst verlor Fichte Lintfort sein Auswärtsspiel in Kleve mit 0:4, dann besiegte am Maifeiertag der VfL Tönisberg die Spvgg. Odenkirchen mit 7:0. Mit einem Schlag war die Euphorie der letzten Wochen, als es für die Lintforter unter Trainer Dietmar Heydrich stetig bergauf gegangen war, zerstört. Gestern Nachmittag gab es beim direkten Aufeinandertreffen der Klosterstädter mit dem Nachbarn, der den elften Tabellenplatz sogar noch nach oben verlassen kann, von unten indes kaum noch etwas zu befürchten hat, eine bittere 2:3 (1:1)-Niederlage.

Die Fahrstuhlmannschaft von der Franzstraße wurde also für ihren Aufschwung nach der Winterpause nicht belohnt. Zwar führten die Rot-Weißen nach Toren der Gebrüder Krasniqi - Astrit hatte bereits in der vierten Minuten das 1:0 erzielt, Areton vollendete einen Konterangriff in der 60. Minute zum 2:1 - bis kurz vor Schluss mit 2:1, aber am Ende hatte der Gast aus Tönisberg die clevereren Einfälle und vor allem Torjäger Kevin Zülsdorf. Der "Knipser" erzielte allein innerhalb von nur vier Tagen sieben Landesliga-Tore - vier am Donnerstag gegen Odenkirchen, drei gestern in Lintfort. Nachdem er zum 2:2 eingenetzt hatte, setzte Fichte alles auf eine Karte und stand hinten offen wie ein Scheunentor. Begünstigt wurde die Konstellation in der Schlussphase, als die Gäste aus ihrem Rückstand noch einen Dreier zauberten, auch durch einen Platzverweis gegen Benjamin Dolle, der in der 82. Minute nach einem Laufduell mit Ahmet Isiklar und anschließender Nase-an-Nase-Konfrontation eine Handbewegung in Richtung seines Gegenspielers machte, die Schiedsrichter Langenberg als Tätlichkeit auslegte. "Ausgerechnet Benni, der fairste Spieler, der in der ganzen Landesliga rumläuft", meinte Heydrich kopfschüttelnd. Er hatte die Szene nicht gesehen und glaubte der Version seines Defensivspielers, den Kontrahenten nicht berührt zu haben.

"Es war ein offener Schlagabtausch zwischen beiden Mannschaften, für die es jeweils um viel ging. Wir haben am Ende mit vollem Risiko auf Sieg gespielt, sind nicht belohnt worden, weil wir vorn unsere Chancen nicht verwertet und hinten die Löcher nicht zu bekommen haben. Die Führung zum 2:1 war aus meiner Sicht hochverdient. Wir sind alle riesig enttäuscht, dass der Abstieg nun besiegelt ist, aber davon geht die Welt nicht unter. Ich bin stolz auf meine Jungs, dass sie in der Rückrunde gezeigt haben, was in ihnen steckt. Darauf lässt sich aufbauen", so Heydrich. Bereits in dieser Woche sollen die konkreten Planungen für die kommenden Bezirksliga-Saison beginnen.

(RP)
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