Fußball „Eine Blamage“

Bettina Kutscher, Trainerin der GSV-Fußballerinnen, war nach dem Pokal-Aus bei der zwei Spielklassen tiefer angesiedelten Fortuna aus Wuppertal entsetzt. Ihr Experiment mit drei Nachwuchskräften ging voll daneben.

Peinlich, aber wahr: Die Regionalliga-Fußballerinnen des GSV Moers haben leichtfertig den Deckel über das aktuelle Pokal-Kapitel zugeklappt. Und zwar in Form einer völlig unzureichenden Leistung bei der 1:2 (0:2)-Niederlage als Gast des Landesligisten (!) Fortuna Wuppertal im Viertelfinale des Niederrhein-Pokalwettbewerbs, der den zwei Spielklassen höher angesiedelten Grafschafterinnen eigentlich am Ende den Weg in die erste nationale Hauptrunde hätte weisen sollen.

Abwehr zwei Mal im Tiefschlaf

"Das war eine Blamage auf der ganzen Linie; anders kann man es einfach nicht nennen", war denn auch GSV-Trainerin Bettina Kutscher nicht nur enttäuscht, sondern geradezu entsetzt ob der "Leistungen" ihrer Schützlinge, die sich schon im ersten Abschnitt von den nun wahrlich nicht sonderlich kreativ aufspielenden Gastgeberinnen übertölpeln ließen. "Beide Tore fielen nach dem gleichen Strickmuster", schildert die Trainerin die Szenen in der 14. und 36. Minute, die das Moerser Pokal-Debakel einleiteten. Zwei länge Bälle landeten in der GSV-Hälfte, in der die Abwehr im Tiefschlaf verweilte und zu beiden Gegentreffern förmlich einlud. Erst in der 80. Minute nutzte Steffi Frings eine der zwar zahlreich vorhandenen, aber auch ebeno häufig fast schon kläglich vergebenen Chancen der Gäste zum Anschlusstreffer, der dem Spiel freilich auch keine Wende mehr zu geben vermochte.

"Die Fortuna war da schon längst über sich hinaus gewachsen", so die Moerser Trainerin, die die Schuld an der Niederlage aber auch bei sich selbst suchte. "Vielleicht hätte ich nicht so viele Spielerinnen austauschen sollen", grübelte Bettina Kutscher, die Verena Schulte, Isabella Heines und Franziska Steinmetz aus der Stammformation heraus- und dafür drei Nachwuchskräfte ins Team genommen hatte, die ihren Einsatz aber nicht rechtfertigten. "Das Experiment ist total in die Hose gegangen", so Bettina Kutscher enttäuscht. Allerdings: Wann, wenn schon nicht bei einem Landesligisten, wollen sich die Talente denn beweisen? Zudem standen noch acht erfahrenen Akteurinnen auf dem Platz, die es hätten richten müssen!

Viel Hoffnung auf einen besseren Auftritt in der am Sonntag wieder zu spielenden Regionalliga-Punkterunde bleibt da eigentlich nicht. Zumal der Gegner kein Geringerer als der Spitzenreiter FCR Duisburg II ist, der die Grafschafterinnen zum heißen Lokalderby in den Duisburger Süden einlädt. Einige Positionen in der Moerser Aufstellung werden sich nach der schlimmen Pokalpleite an der Wupper natürlich wieder verändern; mehr als eine deutliche Trotzreaktion ist aber von der zurzeit sichtlich angeschlagenen Mannschaft kaum zu erwarten.

(RP)
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