Fußball Ein halbes Dutzend gegen Fichte

Kamp-Lintfort · 25 Minuten spielte der Aufsteiger passabel mit. Dann aber gab es gegen den Spitzenreiter der Fußball-Landesliga, 1. FC Kleve, doch noch ein Debakel. Besonders in der Defensive lagen die Nerven blank.

 Wenn Fichte Lintfort einmal in die Nähe des Klever Tores kam, wie in dieser Szene Daniel Derikx (rechts), dann gab es meist kein Durchkommen.

Wenn Fichte Lintfort einmal in die Nähe des Klever Tores kam, wie in dieser Szene Daniel Derikx (rechts), dann gab es meist kein Durchkommen.

Foto: siwe

Man kann es positiv ausdrücken: Wenn der Tabellenletzte gegen den Spitzenreiter verliert, so ist das kein Beinbruch. Man kann es aber auch ganz anders beschreiben: Als wieder einmal durch einen individuellen Fehler der Gastgeber im Defensivverhalten der Führungstreffer für den Gegner fiel, brachen alle Dämme. Es kam ganz dicke für den TuS Fichte Lintfort: Mit 0:6 (0:3) unterlag der Aufsteiger gegen den 1. FC Kleve, der nach elf Spieltagen mit 28 Punkten und einem Torverhältnis von 33:6 der Konkurrenz die Rücklichter zeigt.

"Nach einer halben Stunde hat die Mannschaft komplett die Ordnung verloren", sagte Gerd Wahle, der 1. Vorsitzende des gastgebenden Vereins. "Die Jungs müssen jetzt durch diesen Schlamassel hindurch." Er hatte zuvor eine passable Vorstellung der Mannschaft von Trainer Dietmar Heydrich gesehen. Mit Windunterstützung im Rücken lag auch eine eigene Führung im Bereich des Möglichen. Aber stattdessen fingen sich die Lintforter in der 25. Minute das 0:1 durch Pascal Hühner ein. Die Zuordnung in der Abwehr stimmte hinten und vorn nicht, allerdings hatte Heydrich auch massive Personalprobleme zu bewältigen, da seine Viererkette einmal mehr wegen der Verletzungen etlicher Akteure umgekrempelt werden musste (die RP berichtete).

Fortan war den in weißer Spielkleidung angetretenen Platzbesitzern die Nervosität anzumerken. "Da machen dann selbst gestandene Landesliga-Spieler einfachste Fehler wie in der E-Jugend", meinte Heydrich nach der Partie. Einer davon führte zum 0:2 per Eigentor durch Stefan Kleinwegen in der 38. Minute. Das Unheil nahm endgültig seinen Lauf, als Kleve durch Niklas Klein-Wiele noch vor der Pause zum 3:0 einnetzte. Den Gesichtern der Fichte-Spieler war die Ratlosigkeit anzusehen, als sie zur Pause in die Kabine schlichen.

Zwar kamen sie erneut mit guten Vorsätzen zurück auf den Kunstrasen, aber neben einem an diesem Tag starken Gegner hatten sie es nun auch noch mit starkem Gegenwind zu tun. Den nutzte der Tabellenführer, um beim 4:0 durch Sebastian Kaczmarek in der 49. Minute schnell den Vorsprung weiter auszubauen.

Schlecht sah die Lintforter Hintermannschaft auch beim 0:5 in der 66. Minute aus, als Maximilian Stellmach frei zum Schuss kam und das Leder unhaltbar unter die Latte drosch. Nicht wenige der 150 treuen Zuschauer befürchteten drei Minuten später nach dem 0:6 durch Maximilian Fuchs, dass es erstmalig in dieser Saison sogar zweistellig gegen die eigene Mannschaft ausgehen könnte, aber Kleve schaltete einen Gang zurück und überließ in den letzten 20 Minuten wieder etwas mehr den Klosterstädtern die Spielgestaltung. Allerdings stand der Gast hinten bombensicher und ließ keine zwingende Torchance der Fichteraner mehr zu.

(RP)
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