Volleyball Die Zeit der Revanche

Mit dem VfB Friedrichshafen hat der MSC noch eine Menge Rechnungen offen. Viel wird heute Abend im Rheinkamper Sportzentrum auf das eigene Publikum ankommen. Torben Tidick für Lukas Kampa.

Das Sportliche ist in den letzten Tagen ein wenig in den Hintergrund gerückt. Täglich neue Meldungen aus dem Umfeld des Moerser SC lenkten den Blick auf das Wesentliche ab. Da bekam zunächst Nils Lieber den Laufpass von der Vereinsführung (die RP berichtete). Am Mittwoch gab der Deutsche Volleyball-Verband bekannt, dass am tags darauf die Spruchkammer zur Urteilsfindung über den MSC-Protest zur Wertung des nicht ausgetragenen Spiels zwischen dem VfB Friedrichshafen und dem Moerser SC vom 7. Februar - also 43 (!) Tage später - zusammen kommen werde.

Konzentration auf das Sportliche

Mit der Entscheidung der Spruchkammer (es bleibt bei 3:0 Sätzen und 75:0 Punkten für den VfB) erklärte sich der MSC am Donnerstag nicht einverstanden, und zuletzt wurden die „Adler“ dann auch noch mit einer Schadensersatzforderung aus Friedrichshafen über 6000 Euro konfrontiert. „Mein Job ist das Sportliche, und darauf konzentriere ich mich“, erklärte Trainer Georg Grozer gestern und bereitete sein Team weiter auf die heutige Bundesliga-Partie gegen Friedrichshafen vor. Die Zeit der Revanche ist gekommen.

Es soll also nicht mehr lamentiert, sondern endlich wieder gespielt werden. Im Pokalendspiel klopften die „Adler“ schon mal auf den schwäbischen Busch. Ein Spaziergang war der 3:1-Erfolg der „Häfler“ vom Bodensee nicht. Und vor heimischem Publikum soll heute Abend im vermutlich gut gefüllten Sportzentrum Rheinkamp noch eine Schippe drauf gelegt werden. „Das wird nicht leicht, denn wir müssen auf Lukas Kampa verzichten. Aber wenn alle anderen Spieler eine gute Tagesform haben, und es beim VfB mal nicht so rund läuft, dann können wir einen Sieg packen.“ Es würde auch verwundern, wenn Grozer seinen Optimismus ausgerechnet jetzt verlieren würde. Er war als Spieler eine Kämpfernatur, und er ist es auch heute noch auf der sportlichen Kommandobrücke.

Stelian Moculescu rückt mit seinem Klasseteam, das kürzlich das Finalturnier der Champions League erreichte, in der Grafenstadt ein. Die Dreifachbelastung in der Bundesliga, im Pokal und auf der europäischen Bühne verkraftet seine Mannschaft bislang ausgezeichnet. In den wesentlichen Situationen siegte der VfB. Die drei Bundesliga-Niederlagen der bisherigen Saison lassen sich allesamt noch in den Play-Offs reparieren. Auch die angeschlagenen Lukas Divis und Jiri Polansky sind ersetzbar. Und so erklärt VfB-Co-Trainer Ulf Quell: „Wir fahren nach Moers um zu gewinnen. Das Match ist für die Ausgangsposition hinsichtlich der Play-Offs sehr wichtig für uns.“

Dies gilt selbstverständlich auch für die „Adler“, die nach dem aktuellen Tabellenstand den SCC Berlin im Viertelfinale als Gegner hätten. Dem VfB und Düren will man möglichst aus dem Wege gehen. Beim MSC fällt Kampa, der in Rottenburg einen Bänderriss erlitten hat - diese Diagnose steht nun fest - aus. Ihn wird Torben Tidick ersetzen.

(RP)
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