Die Abwehr verliert das Spiel
Der TV Kapellen hat im Heimspiel gegen die HSG Düsseldorf durchaus die Chance, seinen zweiten Sieg innerhalb einer Woche zu sichern, doch insbesondere die Deckungsformation vermasselt dieses Vorhaben.
Die Abwehr bleibt das große Sorgenkind des Handball-Oberligisten TV Kapellen. Das zeigte sich erneut bei der 29:38 (19:20)- Heimniederlage gegen die HSG ART/HSV Düsseldorf. "Wir haben erneut zu viele vermeidbare Tore kassiert", ärgerte sich der Kapellener Trainer Uwe Thelen. In der Tat: Es war unverkennbar, dass es den Hausherren an Aggressivität mangelte. Die Landeshauptstädter wurden zu spät angegriffen und nahmen diese "Einladungen" dankend an.
Taktische Marschroute geändert
Dabei fing es bei den TVK vielversprechend an, denn bereits nach wenigen Minuten führten die Gastgeber mit 5:2. Die Düsseldorfer, gespickt mit A-Jugendlichen, die die Tabelle der Jugend-Regionalliga anführen und auf dem besten Weg sind, sich den Westdeutschen Meistertitel zu sichern, ließen sich aber nicht aus dem Konzept bringen. Mit großem Tempo setzten sie die Hausherren über die gesamte Spielzeit unter Druck. Nach zehn Minuten waren die Moerser gezwungen, ihre taktische Marschrichtung zu ändern, weil ihr Abwehrchef Daniel van den Berg bereits zwei Zeitstrafen kassiert hatte und Gefahr lief, frühzeitig unter die Dusche geschickt zu werden.
Für Begeisterung bei den Kapellener Fans sorgte Routinier Thorsten Langwald. Mitte der ersten Halbzeit sah er, kurz nachdem ein Mitspieler einen Ball abgefangen hatte, den gegnerischen Torhüter zu weit vor seinem Gehäuse stehen und erzielte aus gut 30 Metern Distanz einen wirklich nicht alltäglichen Treffer.
Bis zur 42. Minute beim Stand von 24:25 hatten die Gastgeber noch die Hoffnung, innerhalb von einer Woche ihren zweiten Sieg feiern zu können. Über die verbleibende Spielzeit sollte allerdings der Mantel des Schweigens gelegt werden. Seine Angriffe schloss der TVK oft viel zu unvorbereitet ab, und bei Tempogegenstößen der Gäste war eine gewisse Trägheit der Heimmannschaft unübersehbar. Da passte es ins Bild, dass Daniel van den Berg nach seiner dritten Zeitstrafe die Rote Karte sah (48.).
Die Torschützen des TV Kapellen: Langwald (6), Kuesters (5/4), Lange, Wistuba (je 4), Pitzen (3), Schweinsberg, van den Berg (je 2), Greven, Kabelitz und Peiler.
