Volleyball Der MSC straft alle Kritiker Lügen

Spergau/Moers · Volleyball-Bundesliga: Bei den Chemie Volleys Mitteldeutschland überrascht der Moerser SC mit einer kämpferisch vorzüglichen Leistung. Auch das Schiedsgericht bringt die Adler nicht aus der Spur.

 Gegen einen gewiss nicht harmlosen Dreierblock des gastgebenden CV Mitteldeutschland mit (von links) Bradley Lawson, Jairo Hooi und Regisseur Oliver Binder setzt sich MSC-Außenangreifer Ewoud Gommans in dieser Spielszene durch. Hinter Lawson senkt sich der diagonal platzierte Ball ins gegnerische Feld. Der Niederländer Gommans verzeichnete am Samstag Abend insgesamt 17 Punkte.

Gegen einen gewiss nicht harmlosen Dreierblock des gastgebenden CV Mitteldeutschland mit (von links) Bradley Lawson, Jairo Hooi und Regisseur Oliver Binder setzt sich MSC-Außenangreifer Ewoud Gommans in dieser Spielszene durch. Hinter Lawson senkt sich der diagonal platzierte Ball ins gegnerische Feld. Der Niederländer Gommans verzeichnete am Samstag Abend insgesamt 17 Punkte.

Foto: Sab

Der Moerser SC hat in die Spur gefunden. Einen Auswärtssieg bei den Chemie Volleys Mitteldeutschland musste man von den Adlern nach dem holprigen Saisonauftakt nicht unbedingt erwarten, aber die Mannschaft von Trainer Chang Cheng Liu straft mal eben alle Kritiker Lügen. In der Tabelle der Volleyball-Bundesliga klettern die Moerser weiter und rangieren nun bereits mit 6:4 Punkten auf Platz fünf. Möglich macht's ein hart umkämpfter 3:1 (28:30, 25:20, 25:23, 29:27)-Erfolg in der Jahrhunderthalle, der von rund 1000 Zuschauern in Spergau verfolgt wurde.

Spielerisch hochklassig war die Partie sicher nicht, dafür kämpferisch vor allem von Moerser Seite vorzüglich. Die Gäste vom Niederrhein wurden extrem gefordert: Von einem lautstarken Publikum, von einem zuweilen merkwürdig pfeifenden Schiedsgericht, von den eigenen Nerven und vom Druck des Gewinnenmüssens, wollte man nicht wieder in die untere Tabellenhälfte abrutschen.

Das alles steckten die Adler weg, vor allem zwei höchst umstrittene Entscheidungen der Unparteiischen, die am Ende des ersten Satzes zwei Bälle zugunsten der Gastgeber entschieden hatten, die augenscheinlich im Aus gelandet waren. Das Besondere daran: Zu Spielbeginn fehlte ein Linienrichter. Die Partie konnte nur angepfiffen werden, nachdem die Gastgeber für Ersatz aus den eigenen Reihen gesorgt hatten — das freilich ohne Zustimmung des MSC.

Hauptgrund für den Verlust des ersten Durchgangs war aber eine unsichere Annahme wie auch beim 30. Punkt der Spergauer, als Bobby Kooy sozusagen die "Arbeit verweigerte". Lediglich der zweite Abschnitt geriet zu einer ruhigeren Angelegenheit, da sich die Gäste vom Niederrhein ihren schnell heraus gespielten Vier-Punkte-Vorsprung nie wieder abjagen ließen.

Der Krimi aus dem Auftakt-Durchgang wurde in den beiden letzten Sätzen fortgeschrieben. Matchwinner für den MSC waren Diagonalangreifer Michael Olieman, der es auf 25 Punkte brachte sowie die starken Mittelangreifer Tim Broshog und Henning Wegter. Sie sammelten zusammen weitere 22 Zähler und gewannen den direkten Vergleich mit ihren Kontrahenten auf der anderen Netzseite, Jairo Hooi und Artur Augustyn.

Der Ex-Moerser Hooi wurde dennoch zum besten "Mitteldeutschen" erkoren. Da mag auch die Sympathie von MSC-Coach Liu für seinen ehemaligen Schützling eine Rolle bei der Wahl zum "MvP" gespielt haben, denn der Niederländer, dessen Job es ist, über die Mitte anzugreifen und gegnerische Angriffe zu blocken, holte exakt null Punkte im Block.

15:8 für die Moerser hieß es zwischen beiden Teams in der Statistik der direkten Blockpunkte. Sechs davon holte Kapitän Broshog, dessen Name im Notizblock von Bundestrainer Vital Heynen mittlerweile auffallen müsste. Bemerkenswert auch die Leistung von MSC-Zuspieler Nico Freriks, der sich bei 24 Aufschlägen keinen einzigen Fehler leistete.

(RP/rl)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort