Fußball Da gibt's noch was zu erledigen

In der Winterpause ist Ergün Tekin zu Fichte Lintfort zurück gekehrt. Dort hatte er einen seiner größten Erfolge gefeiert, den Landesliga-Aufstieg in der Saison 2004/05. Jetzt will er seine Tore wieder für die Rot-Weißen schießen.

Fußball: Da gibt's noch was zu erledigen
Foto: AP, AP

"Ich wollte mal was anderes probieren, habe eine neue Herausforderung gesucht", erinnert sich Ergün Tekin und wirkt dabei sehr nachdenklich. Nach nur sieben Monaten ist er zurück gekehrt an die Wirkungsstätte, wo er einen seiner größten Erfolge feierte — auf den Aschenplatz an der Franzstraße in Kamp-Lintfort, der sportlichen Heimat des Fußball-Landesligisten Fichte Lintfort.

Dort war er 2005 unter Trainer Dietmar Heydrich von der Bezirks- in die Landesliga aufgestiegen. Und dort spielte er anschließend vier erfolgreiche Jahre lang, schoss viele Tore als Sturmführer. 13 waren es in der Saison 2008/09, zwölf Treffer waren ihm eine Spielzeit zuvor gelungen.

"Autofahren ist nicht mein Hobby"

"Der große Irrtum" war Union Nettetal, sein jüngster Verein vor dem Winterpausen-Wechsel zurück in die Klosterstadt, aber nicht. Das sieht der 30-jährige Offensivspieler gelassen. "Nein, es war schon okay, dass ich mich im letzten Sommer für Nettetal entschieden hatte. Allerdings habe ich dort nur wenig Einsatzzeiten erhalten. Und irgendwann überlegst du dann, ob es Sinn macht, dafür die vielen Kilometer abzureißen."

Drei Mal Training pro Woche, ein Spiel — hin und zurück 70 Kilometer pro Fahrt von Moers nach Nettetal, beinahe 300 Kilometer pro Woche. Nicht zu vergessen die täglichen Fahrten nach Düsseldorf zu seiner Arbeitsstelle. Tekin: "Mein Hobby ist doch nicht das Autofahren!" Ein Tor gelang dem Instinktfußballer nicht in seiner Zeit bei Union, wo der frühere Trainer des GSV Moers, Josef Cherfi, das Zepter schwingt.

Beim Weihnachtsturnier des VfB Homberg traf Tekin dann seine alten Kameraden wieder. Schnell waren sich Fichte-Trainer Ansorge, Heydrich und er selbst darüber einig, dass seine Zukunft wieder in der Klosterstadt liegen sollte. "Die Freigabe habe ich in Nettetal schnell zugesagt bekommen. Wir haben uns vernünftig über die Sache unterhalten.

Union hat mir keine Steine in den Weg gelegt", so Tekin, der am Sonntag schon wieder zu einem ersten Kurzeinsatz im Trikot von Fichte Lintfort kam. An der 1:2-Niederlage in Osterfeld konnte er allerdings auch nichts ändern. "Eine echte Torchance hatte ich in den paar Minuten nicht."

Die Konkurrenz bei den Rot-Weißen fürchtet er nicht. "Mit 30 Jahren bin ich zwar schon ein ziemlich alter Sack, aber solange die Knochen und Gelenke noch nicht meckern, mache ich weiter", sagt der Vater zweier Kinder, mit denen er in seiner Freizeit viele Unternehmungen startet.

Wackelt Verkooyens Rekord?

Ergün Tekin gehört zu einer langen Reihe von Spielern, die im Laufe ihrer Karriere Fichte Lintfort nicht nur einmal als Station hatten: Daniel Zvar, Dejan Lazovic, Christian Ahles, Sascha Claus, um nur einige zu nennen. Und dann spricht Tekin einen Satz aus, den man sicher gern hört rund um das Fichte-Heim: "Hier gibt es doch noch einen Rekord zu knacken — den von Walla Verkooyen. Hat der nicht noch mit 40 für unseren Verein gespielt?"

(RP)
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