Handball Brixner lässt Bombe platzen

Plötzlich und vollkommen unerwartet hat der Trainer des TV Kapellen mitgeteilt, dass er zum Saisonende zum Frauen-Erstligisten TV Beyeröhde wechseln wird. Dabei hatte er seinen Vertrag mit dem TVK bereits verlängert.

Das schlug beim Handball-Oberligisten TV Kapellen wie eine Bombe ein: Trainer Peter Brixner, der erst vor zwei Wochen per Handschlag seinen Vertrag um ein weiteres Jahr verlängert hatte (die RP berichtete), teilte dem Abteilungsvorstand und der Mannschaft mit, dass er nun doch den Verein zum Saisonende verlassen wolle. Ist der beliebte Trainer also „wortbrüchig“ gebrochen?

„Es ist eigentlich nicht meine Art“

„Es ist eigentlich nicht meine Art, ein einmal gegebenes Wort zurück zu ziehen“, erklärt Brixner. „Aber ich habe mich für die sportlich anspruchsvollere Herausforderung entschieden.“ Der 63-Jährige wechselt zur kommenden Spielzeit zu den Handballfrauen des TV Beyeröhde, die momentan in der Bundesliga den letzten Tabellenplatz belegen. Dort bekommt er einen Zwei-Jahres-Vertrag. Brixner hatte nach eigenen Angaben zwar auch Angebote aus der Ober- und Regionalliga vorliegen, doch seien diese für ihn kein ausreichender Anreiz für einen Wechsel gewesen.

„Es war für mich unheimlich schwer, zum Training zu fahren, um der Mannschaft meinen Entschluss mitzuteilen. Vor allem von der menschlichen Seite her tut es mir leid.“ Andererseits betont Brixner, dass unter den Gegebenheiten in Kapellen nicht mehr zu erreichen gewesen sei.“ Der Trainer weiter: „Es reicht mir einfach nicht, mal an der Tabellenspitze zu schnuppern und an dem einen oder anderen Spitzenspiel beteiligt zu sein.“ In Beyeröhde, so weiß er, werde täglich trainiert. Die Voraussetzungen dort seinen eben professioneller. „Und genau das entspricht meinem Ehrgeiz.“ Nach Bekanntgabe seiner Entscheidung bekam Brixner von den TVK-Spielern das Versprechen, dass sie bis zum Saisonende alles geben würden, damit er einen würdigen Abgang aus Kapellen habe.

Die Enttäuschung stand allen Beteiligten deutlich ins Gesicht geschrieben, und natürlich ist diese neue Entwicklung ein herber Rückschlag bei den Planungen für die neue Saison. „Von der sportlichen Seite her kann ich die Entscheidung von Peter Brixner verstehen“, erklärt Wolfram Schlieder, der Handball-Abteilungsleiter des TV Kapellen. „Menschlich bin ich natürlich enttäuscht. Nicht nur weil er eine gegebene Zusage nicht einhält, sondern auch, weil er uns damit in eine ganz schwierige Lage bringt. Unsere Planungen laufen, wie in allen anderen Vereinen auch, auf Hochtouren, und es wird bestimmt nicht leicht, einen kompetenten Nachfolger zu finden.“

Sofortige Trennung ist kein Thema

Auf der anderen Seite war es für die Kapellener Verantwortlichen kein Thema, auf der Handschlag-Zusage Brixners zu beharren. Sogar wenn bereits ein Vertrag unterschrieben gewesen wäre, hätte dieser innerhalb von vier Wochen gekündigt werden können, wie Schlieder betont. „Was würde es uns denn helfen, einen Trainer zu beschäftigen, der eigentlich gar nicht mehr bei uns arbeiten will?“ Und laut Schlieder gab’s auch keine Überlegungen, den Trainer mit sofortiger Wirkung vor die Tür zu setzen. Das wiederum wird Brixner nichrt müde, als sportlich ausgesprochen faires Verhalten zu bezeichnen.

(RP)
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