Volleyball Berg- und Talfahrten

Volleyball · Nach zuletzt schwacher Leistung in Gotha rehabilitiert sich der Moerser SC im Spiel gegen den Deutschen Meister VfB Friedrichshafen. Die 2:3-Niederlage entspricht dem Kräfteverhältnis, auch ein Sieg wäre möglich gewesen.

Allzu viele Gelegenheiten bietet der VfB Friedrichshafen seinen Gegnern in der Volleyball-Bundesliga nicht, den Abonnement-Meister der letzten Jahre zu schlagen. Gestern Abend hatte der Moerser SC eine derartige Chance, doch er nutzte sie nicht. Nach etwa zwei Stunden Nettospielzeit hieß es aus der Sicht der "Adler" 2:3 (21:25, 25:21, 17:19, 15:19, 9:15), aber die rund 500 Zuschauer honorierten die erkennbare Leistungssteigerung der Gastgeber gegenüber der jünsten Darbietung beim 1:3 in Gotha mit anerkennendem Beifall.

Schnörkellos und fehlerfrei

Das Publikum erlebte eine Berg- und Talfahrt der beiden Mannschaften. Moers startete überaus nervös, steigerte sich im zweiten Satz erheblich, um im dritten Durchgang wieder zurück zu fallen. Nach dem gewonnenen vierten Abschnitt hatten die Grafenstädter Oberwasser im mentalen Bereich. Aber jetzt spielte der Gast vom Bodensee jenes schnörkellose und fehlerfreie Volleyball, das man von ihm aus den vergangenen Jahren gewohnt war. Die Fehler produzierten nun die Schützlinge von MSC-Coach Chang Cheng Liu. "Es ist sehr schade für meine Mannschaft, dass sie dieses Spiel nicht gewonnen hat. Die Chance dazu hatten wir. Immerhin gab es eine klare Verbesserung gegenüber dem Gotha-Spiel", meinte Liu nach der Partie.

Er hatte einige Auswechslungen vorgenommen, die auch prompt Erfolg hatten: Tobias Neumann kam schon Mitte des ersten Satzes für Kapitän Dirk-Jan van Gendt und führte seine Nebenleute zum zwischenzeitlichen Satzausgleich. Ewoud Gommans ersetzte im dritten Durchgang den noch nicht wieder voll belastbaren Steve Keir, was ebenfalls eine Stabilisierung besonders im Außenangriff bedeutete. Allerdings sollten diese Schachzüge am Ende eben nicht ausreichen, um der Truppe von VfB-Trainer Stelian Moculescu die dritte Saisonniederlage beizubringen.

"Demnächst nur noch Altmeister"

Er war zwar nicht gerade begeistert von den Eskapaden seines Teams, das sich unter anderem 27 Aufschlagfehler erlaubte, aber am Ende sagte der Star-Coach: "Hauptsache gewonnen. Meine Mannschaft meint in dieser Saison immer, wenn es gut läuft, dann erledigt sich alles von allein. Das ist aber nicht der Fall. Außerdem ein dickes Dankeschön an die Deutsche Volleyball-Liga, die uns dafür bestraft, dass wir Spieler in unseren Reihen haben, die am World-Cup teilnehmen. Demnächst werden wir besser nur noch Altmeister verpflichten, damit es keine derartigen Probleme mehr gibt."

Damit sprach er auf das Fehlen seiner beiden serbischen Nationalspieler Nikola Rosic und Milos Vemic an, die derzeit beim World-Cup-Turnier in Japan spielen (die RP berichtete).

(RP)
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