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Leichtathletik Behre vor WM trotz Verletzung optimistisch

Lyon/Moers · Die Vorbereitung von David Behre auf die paralympischen Weltmei- sterschaften in Lyon lief wegen Kniebeschwerden schlecht. Dennoch geht er alle Sprintstrecken an, der Fokus liegt auf den 400 Metern.

 Der Optimismus von David Behre ist unerschütterlich. Für die WM in Lyon rechnet er sich trotz schlechter Vorbereitung gute Chancen aus.

Der Optimismus von David Behre ist unerschütterlich. Für die WM in Lyon rechnet er sich trotz schlechter Vorbereitung gute Chancen aus.

Foto: Esther Behre

Für jemanden, der sich nach dem Verlust beider Unterschenkel überaus erfolgreich zurück ins Leben gekämpft hat, gehört ein unerschütterlicher Optimismus zur charakterlichen Grundausstattung. So kann es auch nicht wirklich verwundern, dass sich der für den TSV Bayer Leverkusen startende Moerser David Behre vor den Leichtathletik-Weltmeisterschaften des Internationalen Paralympischen Komitees (IPC) im französischen Lyon selbst von einer ganz schlechten Vorbereitung nicht die Zuversicht nehmen lässt.

"Ich bin trotzdem gut drauf und traue mir einiges zu", meinte Behre, als ihn die RP in Frankreich erwischte. Nachdem er bei der WM 2011 in Neuseeland über 400 Meter hinter Oscar Pistorius den zweiten Platz belegt hatte und der unter Mordverdacht stehende Südafrikaner derzeit bekanntlich keine Wettkämpfe bestreiten kann, nahm der Moerser für die morgen beginnenden Titelkämpfe ganz klar Gold über die Stadionrunde ins Visier. Bis zu den Westdeutschen Meisterschaften lag der 26-Jährige in Sachen Vorbereitung auch noch voll im Soll.

Doch die 51,92 Sekunden, die er dort außer Konkurrenz erzielte und mit denen er aktuell die Nummer drei in der Welt ist, bezahlte er teuer. Denn in den Tagen nach dem Wettbewerb stellten sich Probleme im rechten Knie ein, die ein Arzt als Schleimbeutelentzündung diagnostizierte.

"Danach habe ich eine Woche lang gar nichts mehr gemacht, und in der Folge nur Alternativtraining wie Aqua-Jogging oder Spinning", erklärte Behre. Als Ursache vermutet er eine Gewichtsabnahme, die dazu geführt hat, dass das Knie tiefer in den Schaft der Prothese rutschte und dadurch höheren Belastungen ausgesetzt war. Inzwischen hat sich Behre einen neuen, besser gepolsterten Schaft anfertigen lassen und hat auch schon eine deutliche Verbesserung registriert. Die ersten Trainingszeiten in Tempoläufen haben den Moerser jedenfalls positiv gestimmt. Da lässt er sich auch nicht davon entmutigen, dass er voriges Wochenende den letzten Härtetest bei einem Sportfest in Leverkusen abbrechen musste.

"Ich bringe meine Topleistungen ohnehin immer im Wettkampf. Da werde ich mich mit Sicherheit noch steigern", meinte Behre. Das wird allerdings auch nötig sein, um Chancen auf Gold zu haben. Denn aktuell können im US-Amerikaner David Prince (49,80 Sekunden) und im Brasilianer Alan Oliveira (50,85 Sekunden) zwei Männer bessere Zeiten aufweisen. Bis zum Finale über die 400 Meter am nächsten Freitag ist aber auch noch ein bisschen Zeit. Bis dahin will Behre auch die Wettbewerbe über 200 und 100 Meter nutzen, um sich zusätzliche Wettkampfhärte und möglichst viel Selbstvertrauen zu verschaffen.

(RP)
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