Fußball Ausschreitungen in Asberg: Zwei Verhaftungen

Fußball · In der Fußball-Kreisliga A ist es am Wochenende zu Ausschreitungen gekommen. Das Lokalderby zwischen dem SV Scherpenberg und dem TV Asberg wurde vom sinnlosen Treiben einiger Chaoten überschattet. "Fans" aus Asberg sollen laut Augenzeugen bengalische Feuer und Rauchbomben gezündet sowie Werbebanden demoliert haben. Die Polizei nahm zwei mutmaßliche Täter fest (die RP berichtete). Verantwortliche der Vereine und des Fußball-Verbands sind schockiert.

Denn es ist nicht der erste Zwischenfall mit den selbst ernannten "Ultras" aus Asberg. Der Fußball-Kreisvorsitzende Hans-Dieter Wiechert sprach gestern von einem "Problemspiel", von einer "besonderen Gefährdungslage". Diese habe allerdings auch auf andere Spiele am Wochenende zugetroffen, weshalb er und seine Kollegen eben nicht in Scherpenberg Präsenz zeigten. "Ich kümmere mich seit 50 Jahren um den Fußball in der Region. Aber ich sag es Ihnen ganz ehrlich: Es macht keinen Spaß mehr."

"Das hat mit Fußball nichts zu tun"

Die selbst ernannten Ultras des TV Asberg dokumentieren derweil fleißig mit verwackelten Videoaufnahmen bei Youtube, was ihnen Spaß macht. Zu sehen sind Halbstarke und junge Erwachsene, die lautstark anfeuern, kreative Plakate malen und immer wieder über die Stränge schlagen. Mit Bengalos, mit Rauchbomben, mit Aktionen, die dem eigenen Verein mehr schaden als nutzen. "Das hat nichts mit Fußball zu tun, ist völlig schwachsinnig und muss dringend aufhören", kommentiert Michael Prigge, Trainer des TV Asberg, die Aktionen. Er ist erst seit gut einem Jahr im Amt, die Ultras gab es schon vorher.

Tatsächlich ist die Gruppierung innerhalb des Vereins respektiert. Auf der Vereins-Homepage werden Bilder der Gruppe gezeigt: bei den Vorbereitungen, bei Ausflügen, beim Abbrennen der verbotenen bengalischen Feuer. Der Fußballkreis hat die Verantwortlichen bereits kritisiert.

Kay Bartkowiak, Trainer des SV Scherpenberg, stand mit einigen Zuschauern vor den Kabinen, als die TV-Ultras zündelten: "Solche Aktionen ist man ja von denen gewohnt. Das war bei anderen Derbys nicht anders, aber irgendwo hört der Spaß dann auch mal auf." Zumindest für zwei Männer (32, 33) aus Moers könnte die Aktion ein rechtliches Nachspiel haben. Sie wurden von der alarmierten Polizei festgenommen, die Personalien notiert. Welche Konsequenzen der Vorfall für den TV Asberg haben wird, ist Sache der Spruchkammer und des Fußballkreises.

Wiechert will ein Zeichen setzen. Gegen die schlechten Vorbilder aus der Bundesliga, "und gegen die weichen Urteile des DFB". Es sei mehr denkbar als nur eine Geldstrafe. "Die Leute müssen begreifen, dass wir so etwas nicht dulden können. Die Polizei kann doch nicht sonntags in der Kreisliga die Fans überwachen. Wenn wir die Selbstkontrolle nur über drastische Maßnahmen erreichen, dann werden wir eben ernsthaft darüber nachdenken."

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort