Fußball Ansturm auf Bambini-Teams

Fußball · Beim Tag des Jugendfußballs traten am Wochenende auf der Anlage des VfL Repelen rund 180 Jungen- und Mädchenmannschaften aus dem Kreisverband Moers gegeneinander an. Hans Sommerfeld aus dem Jugend-Ausschuss missfällt die Stagnation im Mädchenfußball.

Fußball: Ansturm auf Bambini-Teams
Foto: Dieker, Klaus

"Das war ein ganz besonderes Wochenende", lobte Hans Sommerfeld, Beisitzer des Kreisjugendausschusses Moers, den Tag des Jugendfußballs auf dem Vereinsgelände des VfL Repelen. Allein am Samstag, als die 140 Jungenmannschaften auf der Glückauf Kampfbahn antraten, hatten die rund 100 Ordner alle Hände voll zu tun, um den Spielbetrieb zu koordinieren. "Wir sind froh, einen so tollen und erfahrenen Partner wie den VfL Repelen zu haben, bei dem der gesamte Verein mit anpackt, um dieses Event durchzuführen", so Sommerfeld. In den letzten sieben Jahren war der VfL allein fünfmal der Ausrichter dieses Turniers.

 Während die Mädchen gestern auf der Anlage des VfL Repelen ihr Können unter Beweis stellten (links: GSV Moers in gelben Trikots gegen Viktoria Alpen), waren die Jungs (Preußen Vluyn in dunklen Trikots gegen SV Vynen-Marienbaum) beim Tag des Jugendfußballs schon am Samstag an der Reihe.

Während die Mädchen gestern auf der Anlage des VfL Repelen ihr Können unter Beweis stellten (links: GSV Moers in gelben Trikots gegen Viktoria Alpen), waren die Jungs (Preußen Vluyn in dunklen Trikots gegen SV Vynen-Marienbaum) beim Tag des Jugendfußballs schon am Samstag an der Reihe.

Foto: K. Dieker

Aber auch anderweitig lobt Sommerfeld den VfL Repelen. Gerade im Mädchenfußball sieht er, dass die Verantwortlichen von der Stormstraße das vorgeschlagene Konzept des Verbands, mehr für die Mädchen zu tun, energisch verfolgen. "Der VfL bietet in Ganztagsschulen für den Nachmittagsunterricht Fußballtraining an. Dazu stellt der Verein sogar die Trainer — das ist vorbildlich," so Sommerfeld. Neben dem VfL sieht er aber auch Preußen Vluyn im Mädchenbereich gut aufgestellt. Ein weiteres Beispiel sei Borussia Veen, deren U 13-Team in der männlichen D-Jugend antritt, und sich dort erfolgreich behauptet. Doch danach werde es langsam dünn. "Im Kreis gibt es rund 50 Mädchenmannschaften, und trotz der WM im vergangenen Jahr in Deutschland und der vielen Millionen Euro, die der DFB investiert hat, sind keine großen Sprünge zu erkennen," sagte Sommerfeld. Deswegen wurde gestern, am Tag des Mädchenfußballs, ein Probetraining veranstaltet. "Damit die Mädchen mal sehen können, was man mit einem Fußball alles anstellen kann," erklärte er. Anders sieht es bei den Jungen aus. "Trotz der negativen demografischen Entwicklung haben wir enorme Zuwächse bei den Bambini. Das können wir uns nicht erklären." Es könnte an der Fair-Play-Regel liegen, nach der keine Trainer oder Schiedsrichter ins Spiel eingreifen, sondern die Kinder einfach nur spielen dürfen. Aber auch in der D-Jugend machen sich die Veränderungen bemerkbar.

Das Konzept von Matthias Sammer, Sportdirektor und Nachwuchskoordinator des DFB, hat einige Veränderungen durchsetzen können. "Weniger Spieler auf einem kleineren Feld bringen mehr Ballkontakte und fördert die technische Ausbildung," so Sommerfeld. Schwierig wird es nur, die Jungs ab der B-Jugend zu halten. Plötzlich haben die Kinder andere Interessen und melden sich ab. "Aus diesem Grund haben wir auch die Spielzeiten verlegt, nicht mehr sonntags um 11 Uhr, sondern erst am Abend die Spiele zu terminieren, in der Hoffnung, dass sie nach einem feucht fröhlichen Abend wieder fit und frisch sind." Des Weiteren hat er im Kreis ein Nord-Süd-Gefälle ausgemacht. Im Norden stehe die gesamte Dorfgemeinschaft hinter ihrem Verein. Deshalb verwundere es auch nicht, dass viele der kleinen Vereine auf einen eigenen Kunstrasenplatz verweisen können. "Da kommt schon mal der Bauer mit dem Trekker und planiert umsonst den Boden," erklärt er. Im Süden fehle dieser Zuspruch oft.

(kt)
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