Fußball Alemannia stösst Fichte vom Thron

Kamp-Lintfort · Hallenfußball: Der Seriensieger landet bei den Stadtmeisterschaften nur auf dem enttäuschenden dritten Rang.

Mit einer faustdicken Überraschung endeten gestern die Spiele um die Kamp-Lintforter Hallenfußball-Stadtmeisterschaften. Nicht die sieggewohnte Elf des klassenhöchsten Vereins in der Klosterstadt, Bezirksligist Fichte Lintfort, dominierte das diesjährige Turnier. In der Vergangenheit war die Dominanz der "Roten" von der Franzstraße für die Konkurrenz beinahe frustrierend. In diesem Jahr aber schickte sich Alemannia Kamp aus der Kreisliga A an, den Pokal in die Höhe zu stemmen.

Ein passendes Geschenk, waren doch die Kamper in diesem Jahr Ausrichter der Titelkämpfe in der Eyller Sporthalle. Kamps Trainer Tim Wilke nominierte für dieses Turnier gleich zwölf Spieler. Blockweise wurde auf Anweisung des Trainers gewechselt. Wilke selbst verbrachte einen relativ ruhigen Nachmittag im Kamper Tor. Ruhig blieb es auch im letzten Spiel, als Seriensieger Fichte auf die Alemannia traf. Während Fichte es mit viel Eigensinn versuchte, kombinierte Kamp und gewann nicht unverdient mit 3:1. In Abwesenheit der Stadtspitze überreichte der Vorsitzende des Stadtsportverbands, Manfred Klessa, die Trophäe an den Sieger. Zudem gab es für die vier am Turnier beteiligten Teams noch jeweils einen Spielball. Die Tore im letzten Spiel erzielten Marco Hennemann sowie Dustin und Dennis Ronnes für Kamp. Ziya Akcay gelang der zwischenzeitliche 1:1-Ausgleich.

Die Fichte-Elf war bereits in ihrem zweiten Spiel gegen den B-Ligisten DJK Lintfort auf dem Weg zu einer erfolgreichen Titelverteidigung jäh gestoppt worden, als sie mit 1:2 verlor. Der Bezirksligist wurde von Co-Trainer Detlev Ruhrmann betreut. In der Endabrechnung bedeute dies für den Bezirksligisten nur den dritten Rang, weil Fichte vergaß, die notwendigen Tore zu schießen. Derweil freute sich Tim Wilke wie ein Schneekönig. "Dies ist die richtige Motivation für das vor uns liegende Sportjahr", strahlte der A-Liga-Trainer.

Insgesamt hat sich der Hallen-Wettbewerb in der ehemaligen Bergbaustadt offensichtlich abgenutzt. Die Publikums-Resonanz blieb überschaubar, und auch Alemannia Kamp als Ausrichter war nicht in der Lage, dem Turnier eine besondere Note zu verleihen. So war der Hallensprecher nur unregelmäßig an seinem Arbeitsplatz anzutreffen. Die Anzeigentafel versagte während der gesamten Veranstaltung ihren Dienst. Dass kein Offizieller der Stadt unter den Besuchern in der Eyller Sporthalle zu finden war, wurde von einigen Beobachtern gar als peinlich empfunden.

Aber immerhin: Die Truppe des SV Lintfort war anwesend. Der vom Verein beabsichtigte Insolvenz-Antrag (die RP berichtete) wurde vom zuständigen Gericht in Kleve vorerst abgelehnt, weil nach Ansicht des Gerichts die zur Debatte stehende Summe nicht insolvenzwürdig sei. Allerdings soll die Stadt Kamp-Lintfort dem SVL wegen eigener Forderungen vorerst jeglichen Nutzung der Anlage an der Konradstraße untersagt haben.

Der Endstand des Turniers: 1. Alemannia Kamp 9:3 Tore/9 Punkte, 2. DJK Lintfort 4:5/3. Fichte Lintfort 3:5 /3, 4. SV Lintfort 1:4/3.

(js)
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