Tennis Aachen mit Feuerwerk, 08 mit blauem Auge

Moers · Aber das reicht nun mal für den Moerser Tennis-Bundesligisten, um auch im nächsten Sommer wieder unter den besten sieben Vereinen des Landes mitzuspielen. Getroffen hat es Waldau und Amberg.

 Justine de Sutter blieb gegen Aachen unter ihren Möglichkeiten. Allerdings stand für die Moerserinnen schon vor der Partie fest, dass der Klassenerhalt in der Tennis-Bundesliga gesichert war.

Justine de Sutter blieb gegen Aachen unter ihren Möglichkeiten. Allerdings stand für die Moerserinnen schon vor der Partie fest, dass der Klassenerhalt in der Tennis-Bundesliga gesichert war.

Foto: klaus Dieker

Es durfte kräftig gefeiert werden nach dem letzten Ballwechsel der diesjährigen Spielzeit in der Tennis-Bundesliga der Damen. Nur, wer da die Hände zum Himmel reckte und sich vergnügt noch mit dem einen oder anderen mehr oder weniger hochprozentigen Getränk an der Theke im Clubhaus des TC Moers 08 bediente, trug nicht unbedingt die gelb-schwarzen Farben des seit heute dienstältesten Bundesligisten. Blau und Weiß gab den Ton an, nachdem der TK Aachen dank eines 7:2-Sieges in Moers den Klassenerhalt in letzter Minute noch geschafft hat. Auch der TC 08 hat sein Saisonziel erreicht. Nicht mit einem gigantischen Feuerwerk - das hatten die Gäste für sich reserviert. Sondern mit einem blauen Auge: Das 2:7 hätte auf direktem Weg in die Zweite Liga geführt, wäre nicht schon frühzeitig die Nachricht aus Stuttgart eingetroffen, dass der dortige TEC Waldau zusammen mit dem Aufsteiger TC Amberg am Schanzl absteigen müssen.

Nach dem Freitag-Spieltag und dem Abrutschen auf den letzten Tabellenrang mussten sich Aachens Verantwortliche Not gedrungen für die Offensive entscheiden. Die polnische Spitzenspielerin Paula Kania wurde herbei geschafft und verstärkte das Team der Gäste an oberster Position. Patricia Mayr-Achleitner ließ sich davon zwar nicht überraschen - die Moerser Nummer eins benötigte nur zwei Sätze, um Kania zu bezwingen. Dahinter aber machte sich der Clou der Grenzstädter bemerkbar. Michaela Honcova musste gegen die Ukrainerin Veronika Kapshay schon zwei Tiebreaks zu ihren Gunsten entscheiden, um den zweiten Punkt zu gewinnen. Und was dann kam, ging an die Aachener Fraktion, die nach den Einzeln eine 4:2-Führung herausgespielt hatte. In der Moerser Einzelkritik durfte Elke Lemmens noch die besten Noten beanspruchen. Die junge Belgierin, die eine starke Saison gespielt hat, musste sich nach Satzgewinn und eigenen Matchbällen aber doch noch mit 5:7 und 6:10 knapp der Niederländerin Eva Wacanno beugen. Deutlich schwächer müssen die Vorstellungen der gestern teils gänzlich überforderten Imke Küsgen, Stanislava Hrozenska und Justine de Sutter bewertet werden. Bewerbungsschreiben für die Spielzeit 2015 waren das nicht.

Dass es die in Moers geben wird, wurde andernorts entschieden. Nach dem Wolkenbruch über der Filder Straße, der eine Seenplatte hinterlassen und eine lange Pause eingefordert hatte, trudelten schon die Ergebnisse von den beiden anderen Spielorten der Liga ein. Bocholt ist einmal mehr Deutscher Meister. Und den Dino der Liga hat es tatsächlich erwischt. Der TEC Waldau unterlag nach dramatischem Spielverlauf dem Konkurrenten aus Berlin mit 4:5 und muss sich künftig eine Etage tiefer neu aufstellen.

In Moers war damit die Luft raus: Patricia Mayr-Achleitner verzichtete auf ihr Doppel, Michaela Honcova zwickte es nach einem Satzverlust, und im dritten Doppel entschied der Tiebreak noch einmal für Aachen. Macht 2:7 und sorgte für ein tiefes Durchatmen des Moerser Managers. "Das war die emotionalste Saison, seit es die Bundesliga in Moers gibt", erinnerte Stefan Hofmann an die finanziellen Turbulenzen vor und die spielerische Achterbahnfahrt während der zwölften Spielzeit an der Filder Straße.

(dk)
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