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Spielplatz-Patenschaft in Moers Kinder kümmern sich um Musenhof

Moers · Die Kita Rasselbande hält seit vier Jahren eine Patenschaft für den Spielplatz. Jetzt hat sie eigens Mülleimer entworfen.

 Die Kinder der Kita Rasselbande präsentieren ihre selbstbemalten Mülleimer für den Spielplatz am Musenhof.

Die Kinder der Kita Rasselbande präsentieren ihre selbstbemalten Mülleimer für den Spielplatz am Musenhof.

Foto: Christos Pasvantis

Die Idee, eine Patenschaft für einen Spielplatz zu übernehmen, hat die Kindertagesstätte Rasselbande aus Asberg vor vier Jahren sofort überzeugt. „Ein damaliger Vater eines unserer Kinder kam mit der Idee zu uns. Wir waren uns schnell einig, dass wir das machen wollen“, sagt Erzieherin Selma Vural. „Wir sind Moerser und wollen auch für unsere Stadt sorgen.“ Seitdem „kümmern“ sich die Kinder mit tatkräftiger Unterstützung von Eltern und Erziehern um den Spielplatz am Musenhof. Ihr neuester Coup: fünf eigens entworfene und gestaltete Mülleimer, die die Kinder nun am Spielplatz aufgehangen haben.

Mark Bochnig-Mathieu vom Kinder- und Jugendbüro der Stadt leitet die Patenschaftsaktion. „Wir finden es toll, dass die Kinder und Kitas sich so engagieren und Verantwortung übernehmen“, sagt er, umgeben von lachenden Kindern. Der Sinn dahinter: Die Heranwachsenden sollen sich einerseits schon früh kreativ einbringen und die Spielplätze mitgestalten, andererseits aber auch lernen, verantwortungsbewusst mit der Umwelt und öffentlichen Plätzen umzugehen. Bochnig-Mathieu betont aber auch: „Mit dieser Aktion wollen wir nicht nur Kindergärten ansprechen, das ist uns wichtig. Auch Privatpersonen können mitmachen. Uns geht es darum, Menschen dem Ehrenamt zuzuführen.“

Bis jetzt haben sich 35 Paten, darunter Kitas und Bürger, bereiterklärt, schauen regelmäßig auf knapp 30 Spielplätzen im Umfeld der Stadt nach dem Rechten. Dabei gehe es nicht darum, die Ordnung zu bewahren, wie Bochnig-Mathieu erklärt: „Es muss hier keiner Müll aufsammeln.“ Viele Kitas würden beispielsweise einmal im Jahr ein Spielplatzfest veranstalten. Andere organisieren einen Kindertrödelmarkt. „So kommt dann gleichzeitig auch Leben auf die Spielplätze, auf denen sonst vielleicht nicht so viel los ist“, erklärt der Leiter der Aktion.

Auch Selma Vural und ihre Kollegin Monika Silzer nutzen den Tag, an dem die Mülleimer aufgehängt werden, für ein kleines Fest. „Wir sind schon den ganzen Tag auf dem Spielplatz, haben zusammen Mittag gegessen. Viele Eltern sind dabei“, sagt Vural. Auch das Spielmobil des Kinder- und Jugendbüros ist vor Ort. Ohnehin sei bei der Rasselbande jeder Donnerstag ein Ausflugstag. Mindestens einmal im Monat fährt die Kita mit ihren 37 Kindern mit dem Bus in die Innenstadt zum Spielplatz am Musenhof.

Da der direkt am Moerser Schloss liegt, hätten sich die Kinder beim Bemalen der Mülleimer auf das Thema Mittelalter geeinigt. „Wir haben uns dann gemeinsam mit dem Thema auseinandergesetzt und uns Motive ausgedacht, die auf die Mülleimer sollen.“ Zu sehen sind auf den Metalleimern, die jetzt quer um den Spielplatz stehen, etwa Drachen, Prinz und Prinzessin oder ein Schlossturm.

Vural hat in den vergangenen Jahren beobachtet, wie schnell die Kinder dazulernen: „Man merkt, dass die Kleinen sich ihrer Verantwortung bewusst sind. Sie versuchen von selbst, alles sauber zu hinterlassen. Manche nehmen sich sogar schon Handschuhe mit, um Müll aufzuheben.“ So wird, obwohl das ja eigentlich gar nicht der Hauptgedanke hinter dem Projekt ist, trotzdem auf die Sauberkeit der Plätze geachtet. Ein Stadtmitarbeiter kann das erfreut bestätigen: „Wir haben gemerkt, dass an den Spielplätzen, an denen Patenschaften existieren, die Verschmutzung auch wirklich geringer ist.“

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