Moers will von Landesgartenschau profitieren SPD: Mit Bus-Touren LaGa-Potenziale nutzen

Moers · Die SPD wünscht sich, dass auch Moers mit einem touristischen Programm von der Landesgartenschau 2020 in Kamp-Lintfort profitiert. Vonseiten der Stadt Moers sei bislang nichts passiert, heißt es.

 Harald Hüskes (v.l.), Birgit Zachlod, Hartmut Hohmann und Bodo Antonin können sich gut vorstellen, dass sich LaGa-Touristen auch nach Moers locken lassen – zum Beispiel mit historischen Themen-Busfahrten.

Harald Hüskes (v.l.), Birgit Zachlod, Hartmut Hohmann und Bodo Antonin können sich gut vorstellen, dass sich LaGa-Touristen auch nach Moers locken lassen – zum Beispiel mit historischen Themen-Busfahrten.

Foto: Dieker, Klaus (kdi)

Die Landesgartenschau 2020 in Kamp-Lintfort wirft ihre Schatten voraus. Auch wenn das Großereignis erst in anderthalb Jahren voraussichtlich Massen an Gartenfreunden in die benachbarte Hochschulstadt locken wird, sollten die Weichen auch in Moers schnell gestellt werden – das jedenfalls fordert die SPD. Auch Moers, sagen die Sozialdemokraten, habe den LaGa-Touristen jede Menge zu bieten. Oder schläft Moers erneut den „Schlaf der Gerechten“?

„Wir haben den Eindruck, dass der Verwaltung, Moers Marketing und der Wirtschaftsförderung nicht klar ist, wie knapp mittlerweile die Zeit geworden ist“, sagt dazu Hartmut Hohmann, SPD-Ratsherr und Vorsitzender des Ausschusses Stadtentwicklung, Planung und Umwelt. Der Vorsitzende des SPD-Stadtverbands, Harald Hüskes, ergänzt: „Der Zug fährt ab, und wir sitzen nicht drin.“

Die Genossen sind sich sicher: Viele Dinge auf Moerser Gebiet ließen sich mit dem LaGa-Besuch in Kamp-Lintfort touristisch verknüpfen. Ideen gibt es dazu genug, wie auch Busunternehmerin Birgit Zachlod (Der Schwafheimer) bestätigt. „Kundschaft fällt nicht vom Himmel. Es braucht eine Vorlaufzeit“, sagt die Unternehmerin.

Ihr Betrieb ist seit Jahrzehnten im Geschäft. Zachlod kennt alleine von ihren 10.000 Kunden Reiseverhalten und weiß, wohin der Bus fahren könnte. „Man könnte bei den verschiedenen Busfahrten mit einem Image-Film für Moers werben“, sagt dazu der langjährige Fahrer Bodo Antonin. Gerade die Produktion eines aktuellen Filmes brauche aber Zeit. Wie sich andere Busunternehmen und Hoteliers auf solche Großereignisse mit entsprechenden Angeboten vorbereiten, sei in der Branche bekannt, heißt es. Die LaGa sei ein regionenübergreifendes Ereignis.

Eine Themenfahrt wie „Historische Gartenanlagen am Niederrhein“ wäre denkbar, wie Hohmann ausführt. Sie verbinde den LaGa-Besuch mit der Grafenstadt Moers, ihrem Schlosspark und erinnere punktgenau an die vor vier Jahrhunderten errichtete Schloss- und Grabenanlage. 1620 wurde sie gebaut. „Wir haben so viel Potenzial, das nicht vor Ort organisiert wird“, formuliert Hüskes die starke Kritik. Zwar gebe es Gespräche, jedoch wenig Konkretes, geschweige denn ein Konzept.

Eine Anfrage der SPD-Fraktion nach dem Stand der aktuellen Planung oder besonderen Programmen passend zur Landesgartenschau wurde vor den Sommerferien gestellt. „Die Internationale Tourismusbörse in Berlin findet im März statt. Da müsste Moers als eine zu Kamp-Lintfort am nächsten liegende Kommune mit vertreten sein und für sich werben“, sagt dazu Konrad Göke von der Kommunikationsplattform „ansprechBar-SPD“. Weitere attraktive, kulturhistorische Ziele habe Moers zu bieten, wie das Geleucht auf der Halde, die Zechensiedlung Meerbeck, das Moerser Schloss und spezielle Stadtführungen. Hohmann: „Die Stadt hat bereits feststehende Termine, die weit über 2020 gehen. Daraus lässt sich ein gutes Programm machen. Der Ball liegt bei der Verwaltung. Sie muss die Direktive herausgeben.“

Wünschenswert wäre aus Sicht der SPD auch der Austausch der Kommunen untereinander wie auch mit dem Kreis Wesel, um in Kooperation Pläne zu entwickeln. Antonin: „Welche Erfahrungen und Möglichkeiten es gibt, könnte man von der Tourist-Information in Bad Iburg erfahren, wo bis Oktober die Landesgartenschau läuft.“

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