SPD-Bürgermeisterkandidatur Entscheidung in Moers fällt im Januar

Moers · Sowohl Landtagsabgeordneter Ibrahim Yetim, als auch Unternehmensjurist Michael Pela haben erklärt, im kommenden Jahr in den Bürgermeisterwahlkampf ziehen zu wollen.

 Favorit des Vorstands: Landtagsabgeordneter Ibrahim Yetim.

Favorit des Vorstands: Landtagsabgeordneter Ibrahim Yetim.

Foto: Ibrahim Yetim

Die Moerser Sozialdemokraten haben die Wahl: Wie berichtet, haben sowohl Landtagsabgeordneter Ibrahim Yetim (54), als auch Unternehmensjurist Michael Pela (30) vor der Vertreterversammlung des SPD-Stadtverbandes erklärt, im kommenden Jahr in den Bürgermeisterwahlkampf ziehen zu wollen. Dass es so kommen würde, war für viele Genossen eine Überraschung. Gut drei Monat lang hatte die nach dem Rückzug von Detlef Raabe eingesetzte parteiinterne Findungskommission nach einem geeigneten Kandidaten gesucht. Ibrahim Yetim, sagte Parteichef Harald Hüskes am Freitagabend, sei aus dem Prozess am Ende als Favorit hervorgegangen – sowohl bei der Kommission, als auch im Vorstands. Von den rund 60 anwesenden Parteimitgliedern erhielt der stellvertretende Bürgermeister ebenfalls viel Applaus. Yetim punktete mit Moerser Dauerbrenner-Themen und entsprechenden Forderungen: nach einem funktionierenden öffentlichen Personennahverkehr zum Beispiel, einer stärkeren Rolle der Wohnungsbau Moers beim Thema bezahlbarer Wohnraum, einer klaren Haltung der Stadt zu Spielhallen und Wettbüros, einer wünschenswerten Symbiose zwischen Wirtschaft und dem neuen Berufsschulcampus.

 Trotz des eindeutigen Votums für Yetim ergriff auch Pela am Freitagabend das Wort. Zur Überraschung vieler erklärte er: „Ich halte daran fest, Bürgermeisterkandidat der SPD in Moers zu werden. Ich kandidiere gegen Ibrahim Yetim.“ Der 30-Jährige hatte sich im Sommer erklärt, weil er mit dem damaligen Kandidaten Detlef Raabe nicht einverstanden war. Seine Parteigenossen fragte er: „Wer von euch ist mit Raabe als Kandidaten glücklich gewesen? Und wer von euch hat sich getraut etwas dagegen zu tun?“ Und: „Es überrascht mich, dass jetzt unser Landtagsabgeordneter, unser stellvertretender Bürgermeister und Ortsvereinsvorsitzender aus Moers, sich als Bürgermeisterkandidat aufstellen lassen möchte, nachdem die Sache mit Raabe erledigt ist. Wo war die Motivation, als es darauf ankam den Unmut in der eigenen Partei zu erkennen und zu handeln?“ Wer SPD-Bürgermeisterkandidat für Moers wird, soll nun eine weitere Vertreterversammlung am 8. Januar klären. Die Bündnispartner der SPD im Rat wollen sich ebenfalls in den kommenden Wochen positionieren. Die Grafschafter entscheiden am 18. Dezember endgültig darüber entscheiden, ob ihr Vorsitzender Claus Peter Küster erneut antritt. Die Grünen haben für Anfang Januar eine Sitzung geplant, in der es darum geht, ob sie einen eigenen Kandidaten aufstellen.

Auf die ersten Plätze der Reserveliste haben die SPD-Vertreter folgende Namen gewählt: Ibrahim Yetim (1), Anja Reutlinger (2), Hans-Gerhard Rötters (3), Martina Barwitzki-Graeber (4), Mark Rosendahl (5), Sibel Soylu-Kara (6), Harald Hüskes (7), Ursula Elsenbruch (8), Markus Tenbergen (9), Fatime Elezi (10).

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