Sieben Tage später suchten die Täter einen Getränkemarkt an der Hülsdonker Straße heim. Es folgten Anfang März drei Raubüberfälle in Moers, einer in Kamp-Lintfort und ein weiterer auf eine Lottoannahmestelle in Duisburg. „Meistens betraten drei Unbekannte den Kassenbereich und forderten in bedrohlichem Ton Geld. Dabei hielt ein Täter eine schwarze Schusswaffe oder ein Messer in Richtung der Mitarbeiter“, teilte die Polizei gestern mit. Die Kriminalpolizei gründete unter Leitung des Kriminalhauptkommissars Ingo Patt eine Ermittlungskommission. Die Staatsanwaltschaft beauftragte eine Sondersachbearbeiterin, Staatsanwältin Gloria Umlauf. Schon kurz nach Beginn der Ermittlungen habe sich ein Tatverdacht erhärtet. Vorläufige Festnahmen seien erfolgt. Zwei tatverdächtige jugendlichen Kamp-Lintforter hätten übereinstimmend angegeben, an den Überfällen beteiligt gewesen zu sein. Sie hätten jedoch versichert, nicht die Drahtzieher gewesen zu sein, teilt die Polizei mit. Sie hätten ausgesagt, von zwei Männern dazu massiv genötigt worden zu sein. Es soll sich um einen 19-jährigen Moerser und einem ebenfalls aus Moers stammenden 17-Jährigen gehandelt haben. Beide Beschuldigte sollen nicht nur an der Planung beteiligt, sondern auch die Tatkleidung beispielsweise „besorgt“ haben. Nachdem am Mittwoch mehrere Wohnungsdurchsuchungen in Moers stattgefunden hatten, sei es zu zwei weiteren vorläufigen Festnahmen gekommen. Die Kripo nahm im Laufe der Ermittlungen sieben Tatverdächtige vorläufig fest. Alle sieben Beschuldigten stehen im Verdacht, an den Raubstraftaten unterschiedlich beteiligt gewesen zu sein. Die Moerser stehen laut Polizei im Verdacht, die Jugendlichen erpresst, bedroht und zu den Überfällen genötigt zu haben. Die Akte könne noch nicht geschlossen werden, denn es gebe weitere Tatbeteiligte. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft wurde gegen die beiden Moerser Haftbefehl erlassen.