Kreis Sie treten bei der Wahl im Kreis Kleve an

Kreis · Die Bundespolitiker Ronald Pofalla (CDU) und Barbara Hendricks (SPD) liefern sich erneut einen Zweikampf. Für eine Farce im Vorfeld der Wahl sorgte "Die Linke": Der Kreisverband versäumte es, seinen Kandidaten anzumelden.

kleve Wenn am Sonntag der neue deutsche Bundestag gewählt wird, dann haben im Kreis Kleve 225 833 Bürger die Möglichkeit, ihre Stimme abzugeben. Dies ergab eine aktuelle Abfrage des Kreises Kleve zur Anzahl der Wahlberechtigten in den 16 Städten und Gemeinden im Kreisgebiet. Die Zahl der Erstwähler liegt bei der Wahl 2013 bei rund 14 000 Personen, das sind 6,2 Prozent der Wahlberechtigten. Bislang wurden in den Kommunen des Kreises 20 280 Briefwahlunterlagen angefordert.

Obwohl der Kreis Kleve, tief im Westen Deutschlands gelegen und ländlich geprägt, an der Peripherie großer Politik zu liegen scheint, treten für diesen Wahlkreis zwei Persönlichkeiten an, die in Berlin einiges Gewicht haben.

Da ist zum einen Ronald Pofalla (CDU), als Kanzleramtsminister ein einflussreicher Mann in der Bundespolitik. Der Weezer gilt als enger Vertrauter von Bundeskanzlerin Angela Merkel. In seinem Wahlkreis hatte Pofalla bislang stets starken Rückhalt, Umfragen sehen ihn wieder weit vorne.

Die SPD-Kandidatin Barbara Hendricks wiederum wird als mögliche Ministerin im "Schattenkabinett" gehandelt. Die Kleverin ist die Bundesschatzmeisterin der SPD und war zehn Jahre lang Staatssekretärin im Bundesfinanzministerium. Kurz gesagt: Hier konkurrieren keine zwei Hinterbänkler miteinander.

Bei den kleineren Parteien sorgte die Linke im Vorfeld der Wahl für die größte Überraschung. "Unser Kandidat" Sascha Töpfer strahlte zwar auf der Internetseite des Kreisverbandes, doch offenbar dachte niemand daran, den Mann aus Straelen auch zur Wahl anzumelden.

"Bis zum Ablauf der Frist hat die Partei kein Kreiswahlvorschlag-Formular eingereicht", teilte Kreis-Sprecher Eduard Großkämper der RP am 16. Juli mit. Sascha Töpfer selbst erfuhr davon erst durch Recherchen der Rheinischen Post. Er betrachtet den Vorgang als "Racheakt" eines ehemaligen Vorstandsmitgliedes und erwägt rechtliche Schritte. Die Linke geht diesmal also ohne Kandidaten in den Wahlkampf.

Von solchen Polit-Possen verschont blieben die Kandidaten von Bündnis 90/Grüne und FDP. Für die Grünen tritt Bruno Jöbkes an, ausgebildeter Diplom-Geograph und heute Geschäftsführer einer Großschlachterei in Wachtendonk. Trotz seines beruflichen Hintergrundes hält Jöbkes den Vorstoß für einen "Veggie Day", also einen vegetarischen Tag in der Woche, für vernünftig. Es gehe schließlich auch um die Wertschätzung von Fleisch, das zu einer billigen Sättigungsbeilage verkommen sei.

Ralf Klapdor, der Kandidat der FDP, tritt zum ersten Mal an. Der Uedemer lehrt als Professor Betriebswirtschaftslehrer mit dem Schwerpunkt Internationales Steuerrecht an der Hochschule Rhein-Waal in Kleve. Klapdor liegen unter anderem die Themen Flughafen Niederrhein und Bahnverbindung nach Nimwegen am Herzen.

Neben den etablierten Parteien seien die Kandidaten der Piratenpartei und der Alternative für Deutschland erwähnt: Michael Peters, Vermessungsingenieur aus Kranenburg, tritt für die Piraten an, Gerd Günther Plorin, Wirtschaftsprüfer aus Kleve, für die AfD.

(RP)
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