Kommentar Showmaster contra Tabernakel-Fuzzis

Muss Kirche bunt sein? Muss das Wort Gottes mit Videofilmen untermalt werden? Muss sich der Pfarrer als Showmaster inszenieren? Ein Blick in die vollen Kirchenbänke reicht, um das mit einem klaren "Ja" zu beantworten.

Durch die "Good News"-Projektgottesdienste ist die Kirche so voll wie sonst nur an Weihnachten. Und die Menschen werden nicht eingelullt von Weihrauch und salbungsvollen Worten, sondern lassen sich fesseln. So sieht lebendige Kirche aus!

Und doch: Bei allem Jubel mag der Personenkult, der sich um Karsten Weidisch entwickelt, auch kritische Geister auf den Plan rufen. Denn nicht jeder Pfarrer ist so charismatisch wie der Moerser, nicht jeder ein Meister der Inszenierung und der modernen Sprache. Dann aber muss die Frage erlaubt sein, worum es den Gottesdienstbesuchern geht: Die Botschaft? Oder die Inszenierung? Es kommt auf die Zielgruppe an: Es ist gut, was Weidisch und sein Team auf die Beine gestellt haben. Aber es gibt auch Menschen, für die die Botschaft allein schon schillernd und bunt genug ist. Die keine Videofilme im Gottesdienst brauchen - und dennoch keine frömmelnden "Tabernakel-Fuzzis" sind.

CHRISTIAN BREUER

(RP)
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