Moers Sex mit Teenie auf Pferdehof

Moers · Gestern begann der Prozess gegen einen 49-jährigen Moerser wegen Vergewaltigung einer 14-Jährigen. Der Pferdehofbesitzer sagt, das Mädchen habe freiwillig mit ihm geschlafen. Es entstand eine jahrelange Beziehung.

Sie war 14, er 44. Ihm gehörte der Reiterhof, das Mädchen half seit Jahren bei der Pferdepflege. "Sie himmelte mich an", sagt Holger S. "Ich fand sie auch toll." An jenem Abend im Februar 2000 übernachtete das Mädchen aus Moers mal wieder in dem großen Haus und bezog das Gästezimmer. Hausherr Holger S. lag einige Zimmer weiter im Bett und sah fern, sagt er. "Plötzlich kam sie in mein Zimmer und sagte, sie wolle bei mir im Bett fernsehen. So ist es passiert, so kam es zum Geschlechtsverkehr." Der Beginn einer über Jahre dauernden, sexuellen Beziehung zwischen dem Mädchen und dem 30 Jahre älteren Mann.

Mit einem unschönen Ende: Denn der heute 49-jährige Moerser steht seit gestern wegen Vergewaltigung vor Gericht. Nachdem Holger S. die Beziehung zu dem Mädchen im Herbst 2004 beendet hatte, zeigte ihre Familie den Hofbesitzer an: In jener Nacht im Februar 2000 hätte sie nur unter Zwang mit ihm geschlafen, gab die heute 19-Jährige an. Bereits im Badezimmer hätte Holger S. sie angefasst. Dann sei sie von ihm ins Schlafzimmer gezogen und aufs Bett geworfen worden. "Obwohl sich das Mädchen wehrte und weinte, führte er den Geschlechtsverkehr aus. Dies wiederholte er in derselben Nacht im Gästezimmer", lautet der Vorwurf des Staatsanwaltes.

Zweimal in die Psychiatrie

"Ich habe ihr nie Gewalt angetan", wehrte sich der Angeklagte gestern gegen die Anschuldigung. Auch habe er nicht gewusst, dass das Mädchen erst 14 war, als die beiden zum ersten Mal miteinander geschlechtlich verkehrten. "Sie sah älter aus, ich dachte, sie sei 16." Für den 49-Jährigen ist die Sache klar: Die junge Frau habe die Trennung nicht verkraftet und wolle sich nun mit den Vorwürfen an ihm rächen. Offenbar war der 19-Jährigen die Beziehung zu Holger S. nicht gleichgültig. Nachdem Schluss war, musste sie zweimal in die Psychiatrie, einmal nach einem Suizidversuch. Ausschlaggebend für die Trennung war nach Angaben des Angeklagten, dass seine 85 Jahre alte Mutter zu ihm auf den Hof ziehen wollte. Doch auch das Mädchen habe zu ihm ziehen wollen, erzählte Holger S. "Ich habe ihr gesagt: Meine Mutter spielt Pingpong mit dir!"

Weitere Beziehungen

Während all der Jahre, in der die Beziehung lief, war der Pferdenarr und Trabrennfahrer auch ganz offiziell mit einer (älteren) Frau liiert. Diese bekam das Verhältnis zwischen Teenie und Endvierziger mit, es kam — verständlicherweise — zu Spannungen. Aber auch das Mädchen soll sexuelle Kontakte zu weiteren Männern gehabt haben, es heißt, im September 2004 sei sie schwanger gewesen.

Hätte Holger S. den Vorwurf der Vergewaltigung gestern zugegeben, würde der 19-Jährigen die Aussage im Zeugenstand wohl erspart bleiben, deutete der Richter an. So aber muss die junge Frau ins Gericht kommen — und Holger S. in die Augen blicken.

(RP)
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