Moers Schwerer Unfall überschattet Kirmes-Eröffnung

Ein schwerer Unfall überschattete am Freitagabend die Eröffnung der Moerser Kirmes. Nach ersten Erkenntnissen verunglückte ein elfjähriges Mädchen auf dem Fahrgeschäft "Höllentaxi" auf dem Friedrich-Ebert-Platz bei Ende der Fahrt.

 Auf dem "Höllentaxi" war das Mädchen schwer verletzt worden.

Auf dem "Höllentaxi" war das Mädchen schwer verletzt worden.

Foto: RP, Klaus Dieker

Es wurde schwer am Fuß verletzt. Von einem Teilabriss war die Rede. Ein Rettungshubschrauber landete spektakulär in der Innenstadt und brachte das Kind in ein Duisburger Krankenhaus. Das Mädchen ist inzwischen außer Lebensgefahr.

Moers: Schwerer Unfall überschattet Kirmes-Eröffnung
Foto: ddp, ddp

Viele Schaulustige drängelten sich nach dem Unglück um das Fahrgeschäft. Eine skurrile Szenerie: Während Sanitäter sich um das Mädchen kümmerten und die Polizei den Ort absperrte, ging rund um den Unfallort das bunte Treiben des Volksfestes weiter.

Wagen fuhr über Fuß

Nach den Aussagen von Augenzeugen war das Mädchen kurz vor Ende der rasanten Fahrt aufgestanden und dann gestürzt. Dabei geriet es vermutlich in die Schiene des Fahrgeschäfts. Ein Wagen fuhr über den Fuß, der fast abgetrennt wurde.

Das "Höllentaxi" ist eine Schienenbahn, die mit hintereinandergehängten kleinen Wagen im Kreis fährt. Die Elfjährige war mit Freunden auf der Kirmes unterwegs gewesen. Die anderen Kinder wurden nach Hause gebracht und ärztlich und seelsorgerisch betreut. Zwei Kinder, die das Unglück ansehen mussten, waren kollabiert.

Polizei, Feuerwehr und die Moerser Stadtverwaltung waren mit einem Großaufgebot im Einsatz. Die Staatsanwaltschaft nahm noch gestern die Ermittlungen auf. Das "Höllentaxi" blieb vorerst außer Betrieb. Nach einer Überprüfung von TÜV-Gutachtern ist das Karussel am Samstag wieder freigegeben worden.

Zwei schwere Unfälle in zwei Jahren

Erst im November vergangenen Jahres hatte es im hessischen Flörsheim einen schweren Unfall im "Höllentaxi" gegeben. Damals wurde ein 41-jähriger Mann bei voller Fahrt aus dem Karussell geschleudert. Der Familienvater überlebte den Unfall trotz Kopfverletzungen. Nach einer Überprüfung des Karussels, das erst 2007 in Betrieb genommen wurde, hatte sich herausgestellt, dass keine technischen Mängel zu dem Unfall geführt haben.

Bürgermeister Norbert Ballhaus erklärte sofort den traditionellen Kirmesrundgang von Rat und Schaustellern für beendet. Er informierte sich über den Stand der Rettungsarbeiten und erklärte, er hoffe, dass der Blutverlust des Mädchens nicht zu groß sei. Danach verließ er den Kirmesplatz. Nach Feiern war ihm nicht mehr zumute.

Es ist nicht der erste schwere Unfall auf der Moerser Kirmes. Im Jahr 1990 löste sich die Gondel an dem Fahrgeschäft "Skylab" — fast an gleicher Stelle auf dem Ebert-Platz.

Eine 38-jährige Frau kam ums Leben, zwölf Menschen wurden schwer verletzt. Das Fahrgeschäft hatte zuvor schon traurige Schlagzeilen gemacht: 1981 stieß in Hamburg ein Kran gegen das Karussell. Damals gab es sieben Tote.

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