moers Schwafheimer feiern Dorfkirmes mit familiärem Flair

MOERS · Bei der Kirmes trifft man sich, um die Dorfgemeinschaft zu pflegen, gemeinsam zu feiern und auf kurzem Weg miteinander Dinge abzuklären.

 Bürgermeister Christoph Fleischhauer, Erika Scholten und Holger Kleinekort beim traditionellen Fassanstich.

Bürgermeister Christoph Fleischhauer, Erika Scholten und Holger Kleinekort beim traditionellen Fassanstich.

Foto: Dieker, Klaus (kdi)

Die Kirmes in der Moerser Innenstadt gilt als größte am linken Niederrhein, die Kirmes im Ortsteil Schwafheim dürfte zu den kleinsten gehören. Doch die Schwafheimer sehen das nicht als Nachteil an, sondern als Vorteil. „Es ist eine sehr familiäre Kirmes“, beschreibt Ibrahim Yetim diesen Vorteil. „Jeder kennt jeden. Es herrscht ein familiäres und dörfliches Klima. Es gab noch nie irgendwelche Randale.“

Als stellvertretender Bürgermeister eröffnete der Landtagsabgeordnete zusammen mit Bürgermeister Christoph Fleischhauer, der das Fass anstach, am Samstagdie Schwafheimer Kirmes. Danach verwandelten sich die beiden Bürgermeister in Kellner. Unter anderem brachten sie Gläser mit frischgezapftem Pils zu Bewohnern des Awo-Seniorenzentrums. „Sie sind mit dem Taxi zur Kirmes gekommen und freuen sich jedes Jahr auf den Fassanstich“, sagte Erika Scholten. Sie ist Vorsitzende des TV Schwafheim, der die Dorfkirmes zusammen mit dem Fußballverein SV Schwafheim und dem Niederrheinischen Schaustellerverband organisiert. Diese stehen in enger Verbindung zu der Schwafheimer Vereinsgemeinschaft, der 22 Vereine und Institutionen angehören, darunter auch Kirchen oder Kindergärten.

„Schon in den 1880er Jahre gab es die Schwafheimer Kirmes“, sagte Scholten. „Damals wurde sie auf der Fechnerwiese an der Dorfstraße gefeiert, um die dörfliche Gemeinschaft zu stärken, heute am Kirmesplatz am Länglingsweg. Es ist die einzige Moers Kirmes in einem Stadtteil, die geblieben ist. Früher gab es ja noch viele andere Kirmessen, zum Beispiel in Kapellen, Holderberg, Scherpenberg, Meerbeck oder Repelen.“

80 Ehrenamtliche sind in den Aufbau und den Ablauf der familiären Kirmes eingebunden. Sie helfen beim Aufbau des Festzeltest, stehen an einem Bierstand der Vereine. Neben diesen sorgen unter anderem ein Autoscooter, ein Kinderkarussell, ein Dosenwurfstand, ein Mandel- und Lebekuchenstand sowie ein Imbisswagen für Kirmesflair.

Die Kirmes startete mit einer Mallorca-Party am Freitagabend, bei der 450 Fans von Partymusik und Schlager im Festzelt sangen und tanzten. Nach dem Fassanstich am frühen Samstagnachmittag setzen sich die Fahrgeschäfte in Bewegung und die Schwafheimer füllen den Kirmesplatz. Am Samstag lockte eine Oldieparty ins Festzelt, zu der diesmal der Musikteufel, alias Uwe Valvano aus Duisburg, Rock- und Popmusik aus den 70er und 80er Jahren auflegte.

Der Sonntag gehört den Kindern, für die zum Beispiel Malen oder Ponyreiten angeboten wird. Am Montagnachmittag werden im Festzelt Kaffee und Kuchen angeboten, bevor am Dienstag die Ehrenamtlichen wieder beim Abbau helfen. „Die Schwafheimer treffen sich hier und tauschen sich aus“, sagt Holger Pannen, Schwafheimer Löschzugführer und Vorsitzender der Vereinsgemeinschaft. „Viele Dinge erledigen sie auf kurzem Weg.“ Eine dieser Dinge, über die gesprochen wurde, war die nächste große Aktion der Vereinsgemeinschaft: der Adventsmarkt bei Fechner am 16. Dezember.

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