Moers Schüler von Auschwitz-Fahrt berührt
Moers · Die zehnte Klasse des Adolfinum hat zusammen mit Siegmund Ehrmann das Konzentrationslager in Auschwitz und die Stadt Krakau besichtigt. Organisatorisch wurde dies unter anderem durch die Sparda-Spendenwahl möglich.
Die zehnte Klasse des Gymnasiums Adolfinum hat drei Tage lang das 1941 erbaute Konzentrationslager Auschwitz besichtigt. Dort wurden sie durch den Lagerkomplex geführt, wo mehr als eine Million Menschen ermordet wurden. Danach besuchte die Stufe die Stadt Krakau, um sich dort das jüdische Ghetto und die Fabrik Oskar Schindlers anzuschauen, die seit 2010 ein Museum ist. Die Besichtigung fand ausschließlich im Verwaltungsgebäude der Fabrik statt.
Das Gymnasium Adolfinum aus Moers unternimmt jedes Jahr einen Ausflug zu den Gedenkstätten mit der Einführungsphase, der zehnten Klasse. Dieses Jahr war ebenfalls der Moerser Bundestagsabgeordnete Siegmund Ehrmann (SPD) dabei. Bei dem siebentägigen Ausflug nach Polen wurde den Schülern die Historie des Holocausts näher gebracht.
Unter anderem wurde die Reise durch die Sparda-Spendenwahl 2014 finanziert. Mit insgesamt 2883 Stimmen landete das Adolfinum auf Platz acht und hat somit eine Spende von 4000 Euro erhalten. Bei der Spendenwahl lässt die Sparda-Bank die Schulen ihre Projekte vorstellen, und jeder Besucher der Internetseite der Sparda-Spendenwahl darf für das interessanteste Vorhaben abstimmen. Zwei der mitgereisten Schüler des Adolfinum waren Marie-Theres Schwab und Lisa Kannenberg. Beide sahen zum ersten Mal ein Konzentrationslager.
"Nach der Besichtigung war ich auf meinem Zimmer alleine und brauchte erstmal meine Ruhe", sagt Lisa Kannenberg, auf die Frage, wie die Besichtigung des Vernichtungslager auf sie wirkte. "Ich fand es natürlich auch erschütternd", bestätigt Marie-Theres ihre Sicht. Beide waren geschockt von den Spuren der deutschen Vergangenheit. So erschütternd hatte die Schüler es sich nicht vorgestellt. Mit zwei Zeitzeugen konnten die Schüler vor Ort über die schrecklichen Taten der Nazi-Diktatur reden. "Am bewegendsten war das große Buch, in dem die Namen von Millionen Juden verzeichnet sind", sagt Lisa. In diesem Buch wurden alle Opfer des Holocausts aufgelistet. Marie-Theres betont, dass das Buch mehrere Meter lang gewesen sei.
Am nächsten Tag wurde die Fabrik Oskar Schindlers besichtigt. Die Schüler konnten sich dort frei umschauen und die Eindrücke auf sich wirken lassen. "Dort ging es weniger um die Person Schindler, sondern um den geschichtlichen Hintergrund der damaligen Zeit", sagt Lisa zu dem Besuch des Museums.
Oskar Schindler hatte seine Fabrik im Jahre 1939 gebaut. Während des Zweiten Weltkrieges waren 1200 jüdische Zwangsarbeiter bei ihm angestellt, die er vor den Vernichtungslagern bewahrte. 2008 ehrte die Bundesrepublik Oskar Schindler zum 100. Geburtstag mit einer 145-Cent-Sonderbriefmarke.