Moers Schlussspurt fürs Weihnachtsgeschäft

Moers · Obwohl der letzte verkaufsoffene Sonntag 2013 gut besucht war, blieben die Umsätze leicht unter der Erwartung.

 Tütenmarathon in der Moerser City: Am dritten Advent öffneten die Geschäfte zum letzten Mal an einem Sonntag ihre Türen.

Tütenmarathon in der Moerser City: Am dritten Advent öffneten die Geschäfte zum letzten Mal an einem Sonntag ihre Türen.

Foto: Klaus Dieker

Besinnlichkeit suchte man an diesem dritten Adventssonntag in der Moerser Innenstadt vergeblich. Auf Grund des hohen Besucheransturms auf die verkaufsoffenen Geschäfte war das Geschiebe entlang der Schaufenster groß. Und das Gemeckere ebenfalls:

"Passen Sie doch auf!" rief ein älterer Herr einer schwer bepackten Frau mit Kinderwagen hinterher, die ihn mit ihren Tüten im Vorbeigehen beiseite drängte. Und auch der eine oder andere parkplatzsuchende Autofahrer verlor am Zebrastreifen vor dem Braun-Modecenter die Nerven: Ununterbrochen überquerten Besucher die Straße, den Blick starr nach vorne gerichtet. Erst wenn das Hupen die vom Weihnachtsmarkt herüberklingende Musik kurzzeitig übertönte, blickten sie auf und machten hastige Schritte in Richtung des nächsten Geschäftes.

Auch wenn es wenig besinnlich einherging, der große Besucherstrom sprach für ein gut laufendes Weihnachtsgeschäft. Am dritten und letzten verkaufsoffene Sonntag in diesem Jahr waren die Moerser Einzel- und Weihnachtsmarkthändler wie auch schon an den ersten beiden Adventswochenenden zufrieden, urteilte Michael Birr von Moers Marketing. "Es wurden spürbar Käufe getätigt, das Geld der Lohnauszahlungen zur Mitte des Monats ist noch unterwegs", sagt er unserer Zeitung.

Weniger euphorisch äußerte sich der Hauptgeschäftsführer des Einzelhandelsverbandes Niederrhein Wilhelm Bommann: "Der Umsatz hat nicht in allen Geschäften die Erwartungen erfüllt, generell liegt das Weihnachtsgeschäft 2013 knapp unter Vorjahresniveau." Seine möglich Erklärung: die geringen Geschäftseinbußen während der zwei Xaver-Tage. "Bei stürmischem Wetter bleiben die Leute lieber zu Hause und bestellen auch mal was im Internet."

Dass der Moerser Einzelhandel dennoch nicht vor dem Online-Geschäft resigniert, beobachtete Michael Birr. "Die lokalen Geschäfte bieten mit einer hohen Servicequalität und Kundenfreundlichkeit auf, das zieht bei den Kunden." Weiter fielen dem Geschäftsführer von Moers Marketing in diesem Jahr zwei Trends auf. Zum einen seien so viele Niederländer in der Grafenstadt unterwegs "wie schon lange nicht mehr. Unsere massive Werbung im Nachbarland trägt Früchte, die Niederländer übernachten im Hotel Van der Valk, besuchen den Weihnachtsmarkt und tätigen viele Einkäufe in der Innenstadt". Zum anderen kauften die Besucher nicht nur Weihnachtsgeschenke, sondern gönnten sich verstärkt auch mal selber eine Kleinigkeit, resümierte Birr.

Der "Renner" waren an diesem Sonntag laut Einzelhandelsverband Textilien, Spielwaren und die Parfümerien. Dahinter mit leichten Abstrichen: Schuhe. "Bei achteinhalb Grad kommt noch kein richtiges Wintergefühl auf", sagte Wilhelm Bommann. "Null Grad, ein bisschen Frost, Sonnenschein — da hätte es besser gebrummt."

(kno)
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