Shakespeare in Moers Mit Oberon und Titania im Schlosspark

Moers · Zum Auftakt der neuen Spielzeit begibt sich Ulrich Greb auf die Spuren von William Shakespeare. Das Ensemble des Schlosstheaters feiert am 5. September Premiere mit der Inszenierung „Ein Sommernachtstraum“.

Ulrich Greb und Dramaturgin Sina Corsèl im Bühnenbild von „Ein Sommernachtstraum“. Foto: nop

Foto: Norbert Prümen

Ich treib‘ Euch kreuz und quer“, sagt Puck im „Sommernachtstraum“ und beschreibt damit das große Verwirrspiel um die Liebe, das Shakespeare um 1595 aufgeschrieben hatte, in einem Satz. Zum Auftakt seiner letzten Spielzeit am Moerser Schlosstheater nimmt sich Intendant Ulrich Greb in diesem Sommer der lustvollen Komödie an, die so viel Dramatik zu bieten hat. Und er verlässt seit langer Zeit mal wieder den festen Spielort. Ihn zieht es zumindest in Teilen an den magischen Ort „Schlosspark“. Denn dort gehört der Sommernachtstraum zur blauen Stunde hin. „Es ist eine der großartigsten Komödien der Theaterliteratur“, sagte Ulrich Greb am Montag im Vorgespräch zur Premiere.

Er selbst, berichtet Ulrich Greb, habe mindestens zehn Inszenierungen des Sommernachtstraums an verschiedenen Theaterhäusern in den vergangenen Jahren gesehen. „Allein mit unserem fünfköpfigen Ensemble hätten wir das Stück niemals stemmen können“, betont der Intendant und hat sich für sein Vorhaben Verstärkung geholt. Acht Laienschauspieler vom Jungen StM im Alter von 17 Jahren bis Ende 20 gesellen sich zu ihren professionell arbeitenden Kollegen. „Es war eine gute Gelegenheit, Ensemble und Junges StM in einer Produktion zusammen zu zeigen“, sagt Greb und freut sich über das Engagement der jungen Leute. „Sie bringen eine eigene Energie mit. Die Gruppe ist selbstbewusst und schlüpft in anspruchsvolle und tragende Rollen.“

Gut zwei Stunden wird die Inszenierung dauern. Sie beginnt im Schloss, pardon im Palast von Theseus, Herzog von Athen. Dort wird Hermia, verliebt in Lysander, vor ein Ultimatum gestellt: Entweder sie heiratet den von ihrem Vater ausgewählten Demetrius, oder sie wählt zwischen einem Dasein als Nonne und dem Tod. Lysander und Hermia fliehen in den Wald. Das Paar wird jedoch verraten. Das Publikum folgt ihm in den Schlosspark, wo die Aufführung an vier verschiedenen Orten und auf einem Boot ihre Fortsetzung finden wird. Es ist die magische Welt von Oberon und Titania, die Welt der Elfen mit all ihren Geheimnisse. Es geht hinein in die blaue Stunde zwischen Tag und Nacht. „Es werden uns eigentümliche Dinge begegnen“, sagt Dramaturgin Sina Corsèl. Und die Geräusche des Waldes werden ganz befremdend anders klingen.

Oberon wird dort draußen für die maximale Verwirrung sorgen. „Alle laufen ihrem Glück und ihren Träumen hinterher. Das Spannende sind die verschiedenen Erzählstränge“, erläutert die Dramaturgin die Herausforderung. „Es gibt da immer einen, der liebt, aber nicht zurückgeliebt wird.“ Ulrich Greb will in seiner Inszenierung auf das Motiv der Spiegelung setzten. Es werden nicht nur Spiegel aufgestellt sein, in denen sich das Publikum erkennt, auch im übertragenen Sinne spiegelt sich bei Greb das handelnde Personal. Joanne Gläsel spielt Theseus, Herzog von Athen, und Titania, Königin der Elfen. Matthias Heße übernimmt die Rolle von Hippolyta, Königin der Amazonen, und gibt Oberon, König der Elfen. So wird das muntere Verwirrspiel auf die Spitze getrieben.

Fürs Bühnenbild sorgt Birgit Angele. Das Publikum erwartet etliche Zitate aus früheren gemeinsamen Inszenierungen. Eine wetterfeste Bekleidung wird angeraten. Die Premiere ist am Donnerstag, 5. September, um 19.30 Uhr. Weitere Infos unter www.schlosstheater-moers.de