Moers Schaephuysener Kirche muss saniert werden

Moers · Mehr als eine halbe Million Euro wird die Renovierung kosten. Pfarrer Norbert Derrix hofft nicht zuletzt auf Spenden aus der Gemeinde. Über die Weihnachtszeit muss das Gotteshaus geschlossen bleiben.

 Pfarrer Norbert Derrix im Inneren von St. Hubertus. Saniert werden müssen auch die Chorfenster. Sie erhalten eine Schutzverglasung.

Pfarrer Norbert Derrix im Inneren von St. Hubertus. Saniert werden müssen auch die Chorfenster. Sie erhalten eine Schutzverglasung.

Foto: Kress

Die Hubertuskirche in Schaephuysen wird ab Herbst zur Baustelle. Bis 2015 werden in verschiedenen Bauabschnitten die Risse verpresst, die sich im Gewölbe und an den Wänden seit Jahren zeigten, "aber in der ornamentreichen Decke kaum sichtbar waren. Gefahr bestand keine", sagt Pastor Norbert Derrix. Die Inspektion per Hubwagen sorgte für Klarheit. Über eine halbe Million Euro, so die Kostenvoranschläge, wird die Sanierung kosten.

 Superintendent Ferdinand Isigkeit (5. v.l.), Jugendreferent Lutz Zemke ( links) und Pfarrer Jürgen Kunellis (rechts), Vorsitzender des Ausschusses zur Partnerschaft mit den Gästen der UCC.

Superintendent Ferdinand Isigkeit (5. v.l.), Jugendreferent Lutz Zemke ( links) und Pfarrer Jürgen Kunellis (rechts), Vorsitzender des Ausschusses zur Partnerschaft mit den Gästen der UCC.

Foto: Kirchenkreis

Den größten Teil übernimmt das Bistum Münster mit rund 400 000 Euro, die Deutsche Steinkohle steuert seinen Teil von rund 50 000 Euro dazu wie auch die Gemeinde. Angedacht ist, "dass aus der Gemeinde pro Bauabschnitt 10 000 Euro kommen. Also 30 000 insgesamt. Ich bin zuversichtlich, dass es wieder Hand in Hand mit der Gemeinde klappt", sagt Pastor Derrix, der an die bergbaubedingte Sanierung der Rheurdter Nikolauskirche von 2009 erinnert. Auch das Bistum Münster zahlt nach Bauabschnitten. Wermutstropfen: Die Kirche wird bis zum Frühjahr 2014, bis zur Beendigung des zweiten Bauabschnitts, komplett geschlossen bleiben, also auch über Weihnachten.

Für Pastor Derrix hat die Sanierung auch etwas Positives. Bei der Bestandsaufnahme der Bergbauschäden kam das Bistum Münster schnell zur Erkenntnis, dass im Zuge der Sanierung von Gewölbe, Wänden und Fenstern der Innenbereich gleichzeitig auch gestrichen und gesäubert wird. Fenster werden gereinigt, neu verbleit oder, wenn nötig, ersetzt. Die Chorfenster bekommen eine Schutzverglasung. Parallel zu den Arbeiten werden Maßwerke, Steinornamente und -einfassung der Fenster kontrolliert und gegebenenfalls repariert. "So gesehen, profitieren wir von der Situation. Ohne die Bergbauschäden wäre Münster nicht aktiv geworden", meint Pastor Derrix. Wie sich nun die Gottesdienste verteilen werden, erarbeiten Kirchenvorstand und Pfarrgemeinderat. Wie sich die Bauabschnitte gestalten, ist Thema nach den Sommerferien im Gottesdienst. Der Duisburger Architekt Peter Probst wird dann die Sanierungsphasen vorstellen. Sicher ist, dass 2015, im dritten Bauabschnitt, die Kirche wieder geöffnet sein soll. Gesucht werden jetzt helfende Hände, um den Kirchenraum auszuräumen.

Pastor Derrix ist für Offenheit und zuversichtlich, dass finanziell alles klappt. Dafür werden Spenden gesammelt, die über einen eigens gegründeten Förderverein abgewickelt werden. Er wird nach den Sommerferien die Arbeit offiziell aufnehmen. Ein ähnlicher Verein, der sich um gebäudliche und caritative Aufgaben kümmert, ist bereits in Tönisberg aktiv "und gut organisiert und sehr rege", bestätigt Pastoralreferentin Britta Ortmans. Hintergrund: Als Körperschaft öffentlichen Rechts dürfen Fördervereine Spenden bei Institutionen wie Banken sammeln und Spendenquittungen ausgeben.

(sabi)
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