Moers Saturn ab Oktober in Moers mit neuem Chef

Moers · Der bisherige Geschäftsführer Adolfo Younes wechselt zum Monatsende an die Spitze des Saturn-Flaggschiffs an der Düsseldorfer Kö. Seinen Nachfolger in Moers hat er schon eingearbeitet.

 Adolfo Younes wechselt bald an die Spitze des Saturn an der Düsseldorfer Kö, Joachim Plass aus Berlin wechselt in die Grafenstadt.

Adolfo Younes wechselt bald an die Spitze des Saturn an der Düsseldorfer Kö, Joachim Plass aus Berlin wechselt in die Grafenstadt.

Foto: Dieker

Der Weg zu Adolfo Younes, dem Geschäftsführer des Moerser Elektronik-Kaufhauses Saturn, führt vorbei an leeren Schaufenstern. Im Erdgeschoss der Grafschafter Passagen stehen schon seit Monaten Ladengeschäfte leer. Dem Hauptmieter des Einkaufskomplexes an der Homberger Straße hat das bislang nicht schaden können. "Saturn in Moers läuft exzellent", versichert Saturn-Geschäftsführer Younes (41). Offenbar hat der gebürtige Krefelder seine Filiale in den vergangenen vier Jahren so gut geführt, dass ihn die Konzernzentrale zu höheren Aufgaben bestimmte. Ab 1. Oktober ist Younes Chef des Saturn-Flaggschiffs an der Düsseldorfer Königsallee.

Dort wird er auf einen Schlag dreimal so viele Mitarbeiter haben wie in Moers: 180 statt 60. Dazu ein Publikum, das vermutlich etwas anders aufgestellt ist, als in der niederrheinischen Provinz. Aber Younes kennt den Markt in Düsseldorf sehr gut. Mehrere Jahre hat er dort bereits in führender Position gearbeitet.

Sein Nachfolger in Moers wird Joachim Plass (40), der aus Berlin in die Grafschaft wechselt. Den gebürtigen Meppener kennt Younes gut: "Vor Jahren habe ich ihn in Gummersbach als jungen Abteilungsleiter schon einmal eingearbeitet."

Was ist die größte Herausforderung für den Neuen im Moerser Führungsstand? Younes antwortet mit einem Vergleich zum FC Bayern München. "Für ihn ist das ein wenig wie für Bayern-Trainer Pep Guardiola. Alles läuft prima, aber du kommst dahin und möchtest natürlich auch etwas verändern."

Hinzu kommen die ganz normalen Herausforderungen des Marktes: Das Internet macht nicht nur den Elektronikkonzernen Konkurrenz. Davon zeugen viele leere Schaufenster in der Moerser Innenstadt. Zudem gilt als sicher, dass Konkurrent Medimax in der geplanten Grafengalerie, nur wenige hundert Meter weiter einen neuen Anlauf in Moers wagen will.

Doch Younes sieht darin weniger eine Bedrohung als eine Chance: "Konkurrenz belebt das Geschäft. Viele Auswärtige, die vielleicht für einen Elektronikmarkt am Ort nicht nach Moers gekommen wären, werden das tun, wenn sie auf kurzer Distanz zwei Märkte haben." Zudem sieht Younes eine starke Einkaufsachse zwischen Grafengalerie und Braun am Neumarkt. Mittendrin: Saturn an der Homberger Straße.

Überhaupt findet Younes, dass Moers sich unter Wert verkauft: "Die Stadt ist attraktiv. Hier hast Du alles auf engem Raum. Dazwischen überall nette Cafés. Meine Frau fährt inzwischen lieber nach Moers zum Einkaufen als nach Düsseldorf." Vermutlich wird sich das bald ändern.

(RP)
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