MOERS Saskia Ruminski ist die neue Pumpenkönigin
MOERS · Die Moerser Pumpenkirmes hat Tradition. Die Krönung einer eigenen Majestät und Repräsentantin ist jedes Jahr der Höhepunkt.
An der Neustraße, Ecke Fieselstraße ist an diesem Wochenende mächtig war los. Pumpenmeister Heiner Rütjes ist in seinem Element. Zur Moerser Kirmes wird in diesem Sprengel die Pumpenkirmes gefeiert. Ein nachbarschaftliches Fest, das sich von den Attraktionen der Moerser Kirmes nicht beeindrucken lässt. Der Samstag gilt zu Recht als Höhepunkt.
Im Doppelzelt zelebriert die Nachbarschaft, eine rund 50 Kopf starke Gemeinschaft, ihre Verbundenheit. „Wir freuen uns auf unsere Pumpenkirmes und dass es uns in unserer Nachbarschaft so gut geht“, sagt Pumpenmeister Heiner Rütjes. Selbst Bürgermeister Christoph Fleischhauer wollte diese Ausgabe nicht verpassen. Zum 45. Mal wird gefeiert, denn 1973 weckte Karin Tavenrath die Pumpengemeinschaft aus dem Dornröschenschlaf.
Pumpengemeinschaften erinnern an Moerser Zeiten, als die Häuser keine eigene Wasserversorgung aus dem Kran hatten, sondern nur einen gemeinsamen Brunnen. „Wir kennen uns und achten aufeinander. Dem Nachbarn helfen, wenn er Hilfe braucht, ist unser Anliegen“, sagt der Pumpenmeister. „Bei uns kann man sich vom Nachbarn Zucker, Eier und auch Grappa ausleihen“, freut er sich.
Dem Pumpenmeister zur Seite steht eine Pumpenkönigin – ein Ehrenamt, das jedes Jahr neu mit feierlicher Zeremonie, Insignien wie Umhang, Edelsteinkrone und Zepter neu besetzt wird.
Wer neue Pumpenkönigin sein wird, ist das große Geheimnis bis zum Schluss. Nur ein Kreis von Eingeschworen und Verschwiegenen kennt den Namen der neuen Amtsinhaberin.
„Wir fragen vorher an“, sagt Rütjes. Angelika Oppdehipt musste am Samstag ihr Krönchen zurückgeben und trägt ab sofort die einfach Version – ohne bunte Klunker. „Unsere Pumpengemeinschaft ist wie eine zweite Familie“, sagt die scheidende Pumpenkönigin. Im Rückblick war für sie der Augenblick der Krönung mit am schönsten. Zu den königlichen Aufgaben gehört, zu Geburtstagen zu gratulieren und die Gemeinschaft zusammenzuhalten.
Das übernimmt nun Saskia Ruminski (34). „Ich freue mich wahnsinnig und bin aufgeregt“, verrät sie vor der hoch offiziellen Zeremonie. Das Amt empfindet sie als hohe Auszeichnung und Ehre zugleich, wie sie meint. Seit acht Jahren lebt sie in diesem Eckchen von Moers und ist „in die Gemeinschaft reingewachsen. Man kennt sich“, sagt die 34-Jährige, die im Stahlhandel arbeitet.
Dass diese Gemeinschaft beständig bleibt, versteht sich. Denn auch „Queen Mom“, wie Anneliese Brückmann liebevoll genannt wird, feierte im Seniorenheim den 94. Geburtstag.
