Bundespolitikerin in Moers Staatssekretärin Sabine Weiss: „Wir brauchen dringend mehr Ärzte“

Moers · Die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Gesundheit war Gast der Reihe „Grafschafter Gymnasium Moers im Gespräch“.

 Sabine Weiss (rechts) mit den beiden Moderatoren Aylin Inalkac und Ali Abou Hamdan.

Sabine Weiss (rechts) mit den beiden Moderatoren Aylin Inalkac und Ali Abou Hamdan.

Foto: Anne Harnischmacher

Die parlamentarische Staatssekretärin des Bundesministeriums für Gesundheit Sabine Weiss besuchte als zweiter Gast dieses Jahres das Grafschafter Gymnasium zur Veranstaltungsreihe „GGM im Gespräch“. Bei der regelmäßig stattfindenden Reihe laden Schüler aus den Sozialwissenschaftskursen der Oberstufe Persönlichkeiten zur Gesprächsrunde ein. Das Gespräch bereiten sie intensiv im Unterricht mit Lehrerin Sabrina van Bernum vor und leiten und führen es völlig selbstständig. In der Aula des Gymnasiums standen zuletzt NRW-Ministerin Ina Scharrenbach oder auch Innenminister Herbert Reul sowie der ehemalige Nationalfußballer Thomas Helmer den Gymnasiasten Rede und Antwort.

Titel der Gesprächsrunde war diesmal „Das Gesundheitssystem. Etwas worauf man sich verlassen kann?“ Die Oberstufenschüler Aylin Inalkac und Ali Abou Hamdan moderierten die Runde. Fragen an die Staatssekretärin und CDU-Politikerin hatten die rund 70 Schüler beispielsweise zu Gesundheitsminister Jens Spahn, zur Diskussion um Schwangerschaftsabbrüche, Ärzte- und Pflegepersonalmangel sowie zu Krankenkassen und zur Entwicklungspolitik.

Ein weiteres Anliegen der Schüler war das heiß diskutierte Thema Organspende. Weiss berichtete von ihren Erfahrungen aus Gesprächen mit Betroffenen und erzählte, dass sie bereits selbst vor 15 Jahren Knochenmark gespendet habe. Sie legte den Jugendlichen ans Herz, sich mit der Sache zu beschäftigen: „Es ist egal, ob jemand dafür oder dagegen ist. Das Thema zu ignorieren, ist das Problem“, sagte sie. „Aber allein, dass wir heute darüber reden, ist ein Fortschritt gegen die Ignoranz.“

Besonders am Herzen lagen den Schülern auch Fragen rund ums Krankenhaus. „Warum herrscht so großer Pfleger- und Ärztemangel?“ und „Werden mehr Medizinstudienplätze geschaffen?“ Die studierte Juristin gab zu, „beim Pflegermangel hat die Politik gepennt.“ Man arbeite aber an einer besseren Bezahlung und einer attraktiveren Berufsgestaltung. „Da wir in einer Demokratie leben und es zum Glück viele verschiedene Meinungen gibt, können solche Prozesse nur manchmal sehr lange dauern.“ Auch im Bereich Mediziner stellte die Politikerin fest: „Wir müssen dringend aufstocken“ und „Wir müssen sehen, dass wir Landärzte wiederbekommen.“ Um genaue Informationen für die Schüler, ob und wann es mehr Medizinstudienplätze geben wird, will Weiss sich schnellstmöglich bemühen.

Sabine Weiss hatte Organspendeausweise mitgebracht. Am Ende der Veranstaltung konnten die Schüler und Schülerinnen, die es sich wünschten, die Ausweise mit nach Hause nehmen.

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